Knauser-König

Der VW Passat Variant 1,6 TDi Bluemotion im Test

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Reichen 105 PS aus einem 1,6 Liter Motor um einen ausgewachsenen Mittelklasse-Kombi in Schwung zu bringen? Im Test haben wir die Antwort auf diese Frage herausgefunden.

In den letzten Jahren kannte die PS-Kurve in allen Klassen nur eine Richtung – nämlich die nach oben. Das war auch beim Passat so. Mittlerweile hat auch bei dem beliebten Mittelklassefahrzeug von Volkswagen der 140 PS starke TDI die schwächeren Versionen als meistverkaufte Motorisierung abgelöst. Und selbst die 170 PS Version findet immer mehr Anhänger. Kein Wunder, ist man doch mit den starken und modernen 2.0 Liter Common-Rail Aggregaten äußerst souverän unterwegs.  Steigende Benzin- und Dieselpreise könnten jedoch wieder zu einer Trendwende führen. Und für alle kostenbewussten Eltern, Vertreter oder Fuhrparkleiter hat VW mit dem neuen Passat Bluemotion eine passende Alternative im Angebot.

Der VW Passat Variant 1,6 TDi Bluemotion im Test
© oe24



Besonderheiten

In dieser Ausführung muss sich der 4,77 Meter lange Kombi mit 105 PS aus nur 1,6 Liter Hubraum begnügen. Vor wenigen Jahren war ein solch kleiner Hubraum bei so großen Autos noch undenkbar, aber modernes Downsizing macht es möglich. Äußerlich kennt man dem Passat seinen Sparwillen nur an den Schriftzügen und an den speziellen Felgen an. Die Tieferlegung des Fahrwerks (reduziert den Luftwiderstand) und die Optimierungen an den Schürzen fallen selbst eingefleischten Fans der Marke kaum auf. Und auch im Innenraum geht es wie gewohnt weiter. Fünf Personen haben mehr als ausreichend Platz und die riesige Stauhöhle macht selbst vor dem Umzug nicht schlapp. Nur das Faltsystem der Sitze ist mittlerweile in die Jahre gekommen. Wer eine ebene Ladefläche will, muss vorher die Kopfstützen ausbauen und die Rückbank hochklappen. Das kann die Konkurrenz eindeutig besser. Die Verarbeitung des Cockpits ist hervorragend, und auch die Materialqualität erfüllt die hohen Ansprüche. Im Display verrät die Schaltanzeige (schlägt die passenden Gänge fürs Spritsparen vor), dass sich der Fahrer hinter dem Steuer des Bluemotion-Modells befindet.

Der VW Passat Variant 1,6 TDi Bluemotion im Test
© oe24



Fahren

Der Motor verrät eigentlich nur beim Starten, dass es sich bei ihm um einen Selbstzünder handelt. Hier ist der Vorteil der Common-Rail-Einspritzung im Vergleich mit dem Pumpe Düse-System am deutlichsten. Wer alleine unterwegs ist, wird auch keinen Leistungsmangel feststellen. Der Motor zieht bereits ab 1.500 Umdrehungen energisch vorwärts und dreht nahezu anstandslos bis zu 4.000 Umdrehungen hoch. Sparsamer ist man jedoch mit niedrigeren Drehzahlen unterwegs. Bei unserer bewussten Sparfahrt pendelte sich die Verbrauchsanzeige bei unglaublichen 4,4 Litern (exakt der Normverbrauch) ein. Hier hat dem immerhin 1,5 Tonnen schweren Passat während dem kurzen Ausflug in die Innenstadt seine Start-Stopp-Automatik geholfen. Des Weiteren wirkte sich auch die Rückgewinnung der Bremsenergie positiv auf den Spritkonsum aus. Im Normalbetrieb verbrauchte der Bluemotion mit 5,4 Liter noch immer sehr wenig. Dieser Wert ist ohne große Anstrengungen zu erreichen. Für Menschen, die die meiste Zeit vollbeladen unterwegs sind, ist dennoch die 140 PS Version die bessere Wahl, denn bei Steigungen oder Überholmanövern ist das Auto im vollbeladenen Zustand doch etwas untermotorisiert. Vor allem in den lang übersetzten Gängen vier und fünf geht dem Variant die Puste aus. Außerdem gibt es  ja mit der Linie „Bluemotion Technology“ auf Wunsch auch für die 140 PS Version schon einige Spritspar-Techniken.  

Alle anderen machen mit dem Kauf des "echten" Bluemotion jedoch nichts falsch. Aufgrund des geringen Normverbrauchs von 4,4 Litern ist die Nova-Einstufung soweit gesunken, dass die Bluemotion-Features quasi gratis sind.

Technische Daten:

1,6l Turbodiesel mit 105 PS und 240 Nm Drehmoment
Abmessungen L/B/H: 4,774/1,820/1,517 Meter; Leergewicht: 1530 kg
Kofferraumvolumen: 603 bis 1731 Liter
Spitzengeschwindigkeit: 190 km/h
Preis ab 28.750 Euro

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