Filmfestival

Zwei tolle Österreicher in Cannes

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Heute läuft Schleinzers „Michael“, nächsten Donnerstag Markovics’ „Atmen“.

Um 15.30 Uhr versammelt sich heute die Österreich-Delegation in Cannes, um Markus Schleinzer die Daumen zu drücken. Der Wiener greift mit dem Drama Michael vor den Augen von Robert De Niro, Jude Law und den anderen Juroren ins Rennen um die Goldene Palme ein.

Nur 20 der Hunderten eingereichten Filme bekamen vom Cannes-Komitee den Zuschlag, für den Wettbewerb zu laufen – dass Österreich wieder dabei ist, findet internationale Beachtung. Regie-Debütant Schleinzer, bisher Casting-Direktor (etwa für Hanekes Cannes-Sieger Das weiße Band), verfilmte eine Story, die sich an den Fall Kampusch anlehnt. Im Festivalprogramm steht nur der lapidare Satz: „Die letzten fünf Monate im unfreiwilligen Zusammenleben zwischen dem zehnjährigen Wolfgang und dem 35-jährigen Michael.“

Auszeichnung
„Wir bekamen vom Festival sehr früh Signale, dass man den Film unbedingt haben will“, sagt Martin Schweighofer, Chef der Austrian Film Commission. „Die Aufnahme in den Wettbewerb ist eine große Auszeichnung.“

Am Donnerstag feiert (außer Konkurrenz) ein zweiter Neo-Regisseur aus Österreich sein Cannes-Debüt: Karl Markovics. Der Schauspielstar schrieb und inszenierte Atmen: Die Geschichte eines jungen Straftäters, für den ein Job bei der Bestattung zur prägenden Erfahrung wird.

Gunther Baumann

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