Die "unabsichtliche Entführung“ triumphierte beim Österreichischen Filmpreis.
"Eigentlich wollten wir einen Tatort schreiben, aber wir haben uns verzettelt“, alberten die Autoren des Filmhits Die unabsichtliche Entführung der Frau Elfriede Ott. Eine Verzettelung mit Folgen: Mit bisher knapp 208.000 Besuchern ist die schrille Komödie der größte Austro-Kinohit des Jahres. Und jetzt, am Samstag, gewann das frohe Werk auch noch drei Hauptpreise beim erstmals verliehenen Österreichischen Filmpreis.
Knappe Finanzen
Die karg-charmante Verleihung im Wiener Odeon wirkte wie ein Gegenentwurf zu den gewohnten Glamour-Galas der Filmbranche. Die knappen Finanzen reichten nicht einmal dazu aus, die (von Valie Export entworfenen) Filmpreis-Statuen anfertigen zu lassen. Die Preisträger mussten sich mit Urkunden begnügen, was sie mit sichtbarem Vergnügen taten. Der Deutsche Benjamin Heisenberg, für Der Räuber als bester Regisseur geehrt: "Für mich ist das ein riesiger Moment. Ich mache so fantastische Erfahrungen in Österreich, dass ich schon überlege, hier Asyl zu beantragen.“
Ovationen
Die Flüchtlingshelferin Ute Bock stand im Zentrum der besten Doku, Bock for President. Als sie von den Regisseuren Houchang und Tom-Dariusch Allahyari auf die Bühne gebeten wurde, gab’s stehende Ovationen für alle drei.