Keira Knightley über „Eine dunkle Begierde“ voller Emotionen und viel Sex.
Eine Frau zwischen zwei Therapeuten, die Weltruhm erlangten: Das ist der Plot von Eine dunkle Begierde (ab Freitag im Kino). Topstar Keira Knightley (26) spielt Sabina Spielrein, die Patientin und spätere Geliebte von C. G. Jung (Michael Fassbender), der in einem regen Austausch mit Sigmund Freud (Viggo Mortensen) steht. Der Film wurde zu weiten Teilen in Wien gedreht.
ÖSTERREICH: Miss Knightley, waren Sie schon einmal bei einem Therapeuten?
Keira Knightley: Nein, ich habe mich noch nie analysieren lassen.
ÖSTERREICH: Wie war es dann, eine schwer gestörte Frau zu spielen, die gleich in ihrer ersten Szene einen massiven Anfall erleidet?
Knightley: Diese Sabina Spielrein ist mir völlig fremd. Also musste ich die Figur komplett für mich erfinden. Was in der Frau vorgeht, ist schockierend. Was für ein Sturm, was für ein Kampf! Ich wollte diese Szenen so extrem wie nur möglich spielen.
ÖSTERREICH: Sie haben auch Sexszenen mit sadomasochistischem Touch.
Knightley: Davor habe ich mich ein bisschen gefürchtet. Die Szenen, wenn Sabina geschlagen wird, sind schlimm. Aber es ist wichtig für den Film, dass sie gezeigt werden. Ich fühlte mich nicht ausgebeutet, denn die Szenen wirken eher klinisch – nicht sexy. Persönlich habe ich mit sadomasochistischen Anwandlungen überhaupt nichts am Hut.
ÖSTERREICH: Früher drehten Sie Fluch der Karibik, heute anspruchsvollere, aber kleinere Filme. Fehlen Ihnen die Blockbuster?
Knightley: Nein, ganz im Gegenteil. Fluch der Karibik hat meine Karriere in Gang gebracht. Zugleich machte mir die Karibik-Serie das Leben oft schwer, und ich bin froh, dass das vorbei ist. Ich traute mich damals oft kaum aus dem Haus, denn da standen immer 20 Typen rum, die darauf warteten, dass ich rauskomme. So etwas macht keinen Spaß. Ich habe daher vor vier Jahren ganz bewusst die Entscheidung getroffen, keine Blockbuster mehr zu drehen.
ÖSTERREICH: Wie würden Sie Ihre bisherige Karriere skizzieren?
Knightley: Es war eine außerordentliche Reise, und ich hatte bisher unfassbares Glück, so viel zu erreichen. Ich fühle mich sehr privilegiert wegen der unglaublichen Rollen, die ich schon spielen durfte. Ich hatte Erfolge, aber auch Niederlagen. Beides gehört zum Beruf – das ist okay.