Der Hollywood-Star Matt Damon im ÖSTERREICH-Interview.
Matt Damon, der Held der „Bourne“-Trilogie, spielt im neuen Science-Fiction-Thriller „Der Plan“ einen Politiker, der erkennen muss, dass es mit der eigenen Macht nicht weit her ist – wenn höhere Mächte in sein Leben eingreifen. Der Hollywood-Star im ÖSTERREICH-Interview.
Film-Hit
In den USA rangiert der Film aktuell auf Platz zwei in den Kinocharts; in Österreich geht er heute an den Start: „Der Plan“, der neue Film mit Matt Damon ist ein Blockbuster der besonderen Art: Eine Mischung aus Science-Fiction, Thriller und Romanze.
Der Plot: Ausgerechnet an dem Tag, an dem er eine Wahl verliert, winkt dem Politiker Chuck Norris (Matt Damon) das große Glück: Er begegnet der bezaubernden Tänzerin Elise (Emily Blunt). Zwischen den beiden funkt es sofort, doch gleich nach dem ersten Date werden Chuck und Elise wieder auseinandergerissen. Es ist wie verhext – und in der Tat erkennt Chuck bald, dass übernatürliche Kräfte im Spiel sind. Eine Gruppe smarter Herren in Anzug und Schlapphut, das „Adjustment Bureau“ hat den Plan und offenkundig auch die Fähigkeit, das Dasein der Menschen zu steuern.
Der Film wird zur sinnlich-übersinnlichen Rätselrallye zwischen heißen Küssen und coolen Mächten. Matt Damon im Gespräch über Schicksal, Liebesszenen und Politik.
ÖSTERREICH: Mr. Damon, glauben Sie an Schicksal, oder denken Sie eher, dass wir unser Leben selbst in den Händen halten? ´
Matt Damon: Das fragt sich die Menschheit seit Jahrtausenden. Und wir gehen dieser Frage im Film „Der Plan“ unterhaltsam nach. Und ich? Ich denke stets, dass ich volle Kontrolle über mein Leben habe – bis ich reflektiere und draufkomme, welche eigenartigen Sequenzen an Ereignissen mein Dasein beeinflussten. Dann denke ich mitunter, dass Dinge vorbestimmt sind, doch hoffe ich gleichzeitig, dass ich doch eigene Wahlmöglichkeiten habe.
ÖSTERREICH: Was war die große Herausforderung für Sie in dieser Science-Fiction-Romanze?
Damon: Ich habe noch nie zuvor in einer Liebesgeschichte gespielt. Aber ich mag die Art, wie die Liebenden in dieser modernen Romanze große Hindernisse überwinden müssen. Das ist spannend und mitreißend inszeniert.
ÖSTERREICH: Sie spielen in „Der Plan“ einen Politiker. Würde Sie das auch im wirklichen Leben reizen?
Damon: Nein. Ich verwirkliche meine Ambitionen lieber über mein Engagement mit Hilfsorganisationen. Die moderne Politik ist ein viel zu abgekartetes Spiel. Wer das meiste Geld sammelt, kann mit üblen Schmutzkübelkampagnen seine Gegner bezwingen. Negativ-Werbung wirkt – und es geht offenbar nur mehr darum. Ich sprach bei der Vorbereitung für den Film mit einem Polit-Strategen, der einst für Clinton arbeitete: Der war so frustriert über das Politgeschäft, dass er an die Pension dachte. Dazu ist die Mediendurchleuchtung heute total, da bleibt kaum mehr Mystisches übrig bei einer Person im öffentlichen Leben.
ÖSTERREICH: Das gilt auch für Hollywood-Stars...
Damon: Stimmt. Deshalb bin ich froh über die Leute, die ins Reality-TV drängen. Ich habe keine Ahnung, wer die sind, aber die wollen offenbar gerne in die Boulevardzeitungen, deshalb sind sie ideal für die Paparazzi. Das hat von uns Schauspielern viel Druck genommen. Ich kann völlig unbekümmert durch New York spazieren. Die Fotografen lassen mich Ruhe. Mein Privatleben als 40-jähriger verheirateter Mann mit einem Haufen Kids gibt wohl zu wenig her.
ÖSTERREICH: Sie bevorzugen New York als Wohnort gegenüber Hollywood?
Damon: Definitiv. Die Stadt ist anonymer, es gibt weniger Paparazzi – und New York ist heute so kinderfreundlich. Es ist ein toller, multikultureller Ort, um Kinder großzuziehen.
ÖSTERREICH: Denken Sie oft nach über ihre Karriereentscheidungen?
Damon: Nun, ich bin der Typ, der bei „Avatar“ absagte. Ich hätte Sully spielen sollen. Die Wahrheit ist, dass ich wegen anderen Dreharbeiten nicht konnte. Sonst würde ich zu James Cameron nie nein sagen, er ist ein Genie! Aber generell glaube ich: Es bekommt immer der am besten geeignetste Schauspieler die Rolle.
ÖSTERREICH: In „Der Plan“ ist die Chemie zwischen Ihnen und Ihrer Partnerin Emily Blunt unübersehbar.
Damon: Wir haben einen ähnlichen Sinn für Humor, und wir lachten den ganzen Dreh über. Wir verstanden uns prächtig und konnten auch unsere Ideen über die Gestaltung der Liebesgeschichte einbringen.
ÖSTERREICH: Glauben sie an die Liebe auf den ersten Blick?
Damon: Ich erlebte es mit meiner Frau. Ich sah sie – und das war´s. Ich erinnere mich vor allem an ihr Lächeln.
Der Plan. Regie: George Nolfi. Mit Matt Damon, Emily Blunt, Terence Stamp. Jetzt in Österreichs Kinos.