Filmfestpiel-Eklat in Venedig

Ulrich Seidl müsse verhaftet werden

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Seidl habe "Grenze der Toleranz überschritten", meint  Ankläger Guerini.

Der italienische Rechtsanwalt Pietro Guerini, der die Anzeige gegen den österreichischen Regisseur Ulrich Seidl, eingereicht hat, hofft auf eine beispielhafte Strafe für den Filmemacher. Anstoß für diese rechtlichen Schritte waren Masturbationsszenen im Film "Paradies: Glaube". "Meiner Ansicht nach würde er sogar eine Haftstrafe verdienen, weil er mit seinen blasphemischen Szenen nicht nur die katholische Religion, sondern auch diejenige beleidigt, die Katholiken sind.

Seidl droht Geldstrafe
Laut italienischem Recht wird es jedoch lediglich zu einer Geldstrafe kommen. Uns geht es aber nicht so sehr um die Strafe, sondern um die Verurteilung", sagte Guerini im Gespräch mit der APA. "Im Gegensatz zu den Moslems reagieren wir Katholiken nie, wenn unsere Religion beleidigt wird, doch diesmal ist die Grenze der Toleranz überschritten worden. Italien und Österreich sind Länder mit katholischer Tradition, die verteidigt werden muss", sagte der aus der lombardischen Stadt Bergamo stammende Rechtsanwalt.

Mit Anzeige Interesse an Film noch mehr geweckt  

"Es ist mir bewusst, dass mit der Anzeige das Interesse um Seidls Film noch mehr steigen wird. Ich hoffe jedoch, dass meine Initiative andere abhalten wird, die katholische Religion zu beleidigen", so der Rechtsanwalt. Guerini hat vor drei Jahren die ultrakonservative katholische Organisation "NO 194" gegründet, die circa 10.000 Mitglieder zählt. Es handelt sich laut Guerini um den stärksten italienischen Verband, der sich gegen die Schwangerschaftsunterbrechung einsetzt.

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