"Habe von den Festspielen unglaubliche wunderbare Unterstützung erfahren!"
Mit einem sensationellen Vorverkauf können die Bregenzer Festspiele in 14 Tagen in ihre 68. Saison gehen. Dreh- und Angelpunkt ist Mozarts "Zauberflöte" auf der Seebühne. Regie führt nach 17-jähriger Pause Festspielintendant David Pountney. Es wird seine vorläufige Abschiedsarbeit in Österreich, verriet der Engländer im APA-Gespräch.
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Hier das gesamte Interview
APA: Herr Pountney, Sie können sehr zufrieden sein: 90 Prozent der Karten sind bereits verkauft. Liegt es am Stück?
David Pountney: "Die 'Zauberflöte' ist eine der populärsten Opern, es ist auch eine de utschsprachige Oper ..."
APA: Spielt das für die Bregenzer Festspiele eine große Rolle?
Pountney: "Vielleicht nicht für die Festspiele, aber für das Publikum. Und die 'Zauberflöte' hat hier eine große Tradition. Das war die erste seriöse Oper hier auf der Seebühne, vorher war es immer Operette. Und viele, viele Leute haben die 'Zauberflöte' hier vor 25, 30 Jahren als Kind erlebt und haben sehr schöne Erinnerungen. Ich glaube, auch das hat dazu geführt, dass sehr viele in die Region wollen, um es wieder zu sehen."
APA: Sie haben Ihre bisher einzige "Zauberflöte" in den 70er Jahren in Schottland inszeniert. Der Ansatz wird heute etwas anders sein ...?
Pountney: "Genau. Das war eigentlich eine schöne Inszenierung, ein bisschen auf das japanische No-Theater hin als Stil, und war sehr weit herum auf Tournee. In ganz vielen kleinen Dörfern in Schottland, auch auf den schottischen Inseln."
APA: Also auch schon fast eine Seeaufführung.
Pountney: "Es war sehr, sehr klein. Fast schon 'reisefertig', man konnte es beinahe einpacken."
APA: 2014 endet Ihre Intendanz. Sie haben wie wenige andere die Bregenzer Festspiele geprägt - was nehmen umgekehrt Sie mit, was hat Sie in Bregenz geprägt?
Pountney: "Ich habe die fantastischsten Möglichkeiten hier gehabt, vor allem die letzten fünf Jahre mit all diesen Welturaufführungen. Ich habe eine unglaublich wunderbare Unterstützung bekommen, die Festspiele in gewagte Richtungen zu führen. Das ist nicht selbstverständlich, dass ein Beirat, ein Kuratorium hinter einem künstlerischen Leiter steht, der ein so großes Festival in relativ radikale Richtungen führt."
APA: Sie sind seit 2011 auch Intendant der Walisischen Nationaloper. Müssen Pountney-Fans nun nach Cardiff gehen, um etwas von Ihnen zu sehen, oder gibt es Pläne auch fürs Festland?
Pountney: "Man sollte sowieso nach Cardiff fahren! Wir haben ein sehr schönes Opernhaus dort. Aber ich werde natürlich auch immer wieder irgendwo in Europa, wie wir Briten sagen, inszenieren."
APA: Auch in Österreich? 2008 war Ihre letzte Inszenierung an der Staatsoper - "Die Macht des Schicksals".
Pountney: "Ich habe derzeit keine Pläne, in Österreich zu inszenieren. Aber wer weiß, das kann sich ändern".