Konzertkritik

Die Klangverführerin Anna Prohaska

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Die Wienerin sang im Wiener Musikverein über Nixen, Nymphen und Sirenen.

Im figurbetonten, grünen Seidenkleid schaut sie aus wie eine Wasserfee, und Lieder von Nixen, Nymphen und Sirenen singt sie auch. Anna Prohaska, vor 28 Jahren in Wien geboren, bei Barenboim in Berlin engagiert und bei den Salzburger Festspielen in Mozart-Opern eine Sensation, hat nicht nur Modelmaße, ein schönes Gesicht und lange, schwarze Locken, sie verfügt auch über einen hohen, glasklaren Sopran, mit dem sie die Verführungsmacht der nassen Zauberfrauen zum Klingen bringt.

Im Musikverein betörte sie, begleitet von Eric Schneider am Klavier, mit einem Liedprogramm, das über 400 Jahre – von John Dowland über Haydn, Schubert und Hugo Wolf bis Honegger – reichte. Beim Rauschen der Wellen und Tauschen der Küsse in Des Fischers Liebesglück von Schubert oder beim Lied an den Mond von Dvořáks Rusalka erlag man der Erotik ihres Goldsoprans.

Die Kultur-Highlights des Jahres 2012

Von Thomas Bernhard bis Constantin Brancusi reichen die Pläne, die der neue Leiter der Kunsthalle Wien, Nicolaus Schafhausen am 10. Jänner bekannt gegeben hat. Ein reduziertes, eher divers wirkendes Programm, das mit dem in den Presseunterlagen formulierten "prägnanten Profil" ("Thematische Gruppenausstellungen, Einzelpräsentationen internationaler KünstlerInnen, Retrospektiven bekannter VertreterInnen der Gegenwartskunst sowie Ausstellungen bislang noch weniger bekannter KünstlerInnen") noch nicht viel zu tun hat. In-Künstler findet man im Gegensatz zu früher nicht. Schafhausen: "Es geht selbstverständlich nicht um die Replizierung von Trends, sondern um die Kenntnis der Diskurslage."

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