Silvester-Sketch von und mit Freddie Frinton auch heuer im ORF.
Den Dialog kennt jeder auswendig, und die Slapsticks sieht man von weitem kommen. Trotzdem werden sich auch an diesem Silvester Millionen von Kontinental-Europäern "Dinner for One" im Fernsehen anschauen. Auch in Österreich ist die Kultsendung heuer erneut um 23.35 Uhr auf ORF1
zu sehen. Nur die Briten ignorieren ihr eigenes Produkt.
Persiflage
Dass der Sketch in der Fassung von und mit Freddie Frinton ausgerechnet in Deutschland am beliebtesten ist, entbehrt nicht der Ironie: Frinton, der im Zweiten Weltkrieg in der britischen Truppenbetreuung mitwirkte, hasste die Deutschen und verweigerte jede deutsche Synchronisation. Auch dass der nur imaginär am Dinner anwesende Admiral von Schneider eine Persiflage auf den strammen preußischen Soldaten ist, verzieh man Frinton - oder man übersah es, weil der Admiral "Skol" sagt statt "Prost".
Silvester-Ritual
Ein anderer Trinkspruch - Mister Pommeroys "Happy New Year, Miss Sophie" - sorgte dafür, dass der Sketch mit dem Untertitel "Der 90. Geburtstag" seit 1972 in Deutschland und 1982 in der Schweiz zum Silvester-Ritual avancierte. Vorher, ab der Erstausstrahlung 1963, war er an beliebigen Daten hauptsächlich zur Pausenüberbrückung gesendet worden. Dieses Jahr wird "Dinner for One", das seit 1988 als die weltweit am häufigsten wiederholte Sendung gilt, allein auf deutschsprachigen Sendern über 30 Mal ausgestrahlt. Neben der Version des NDR, die in 20 Ländern von Polen bis Südamerika verkauft worden und jährlich im ORF zu sehen ist, zeigen norwegische und schwedische Sender
die kürzere Schweizer Version.
Entstehung
Die Rohfassung des Kurzdramas wurde in den 1920er Jahren von Lauri Wylie geschrieben. In britischen Theatern wurde die Komödie seit den 40er Jahren erfolgreich gespielt, unter anderem von Freddie Frinton, der es entscheidend erweiterte. Die charakteristischen Stolperer über das Tigerfell etwa kamen ursprünglich nicht vor. Frintons erste Partnerin war Audrey May, die nicht einmal halb so alt war wie die Miss Sophie, die sie spielte. Als sich Audrey anderen Projekten zuwandte, empfahl sie ihre damals etwa 60-jährige Mutter May Warden als Nachfolgerin. Mit ihr zusammen wurde "Dinner for One" erst berühmt. 2002 behauptete der Kameramann Frank Banuscher, der 1963 bei der NDR-Aufzeichnung mitwirkte, Frinton und Warden seien ein Liebespaar gewesen. Dem widersprach Frintons Sohn Steven: Sein Vater stand auf jüngere Frauen und mochte seine 17 Jahre ältere Partnerin nicht besonders.
Schweizer Version
Als das Schweizer Fernsehen im März 1963 - ein paar Wochen vor dem NDR - Freddie Frinton einlud, seinen Sketch aufzuzeichnen, schlug dieser vor, eine Schweizerin als Miss Sophie zu besetzen. Der damalige Regisseur Max Ernst aber wollte das Original. Bei Kennern gilt die Schweizer Version als die "lieblosere" - unter anderem, weil das Bühnenbild weniger nobel ist und Tischdecke und Kerzen fehlen. Auch ist sie sieben Minuten kürzer, weil die Einführung, die der NDR für Sprachunkundige gab, wegfiel.
Varianten
Inzwischen gibt es zahllose Versionen von "Dinner for One", unter anderem eine von Otto Waalkes. Der deutsche Nautilus Verlag bietet zudem neben anderen Dialekt-Übersetzungen eine von Pedro Lenz besorgte schweizerdeutsche an. In dem Buch wird denn auch die "wahre" Herkunft des Stoffs enthüllt: "Dinner for One" war ursprünglich ein Oberaargauer Bauernschwank mit dem Titel #Die rychi Püri# und wurde von Sherlock Holmes auf die britischen Inseln gebracht.
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Gleich zwei Österreicher reüssieren bei der 67. Golden-Globe-Verleihung in Los Angeles: "Das weiße Band" von Michael Haneke wird zum besten nicht-englischsprachigen Film gekürt, Christoph Waltz für seine Rolle des SS-Offiziers Hans Landa in Quentin Tarantinos "Inglourious Basterds" als Bester Nebendarsteller ausgezeichnet. Großer Sieger ist James Camerons Science-Fiction-Spektakel "Avatar" (bester Film und beste Regie).
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Stars geben unter dem Motto: "Hope For Haiti Now" Konzerte und sitzen an den Spendentelefonen. Im Bild: Sänger Justin Timberlake.
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Das blaue Spektakel von James Cameron überholt dessen Titanic, wird zum erfolgreichsten Film aller Zeiten.
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Der Brite Peter Alward wird als neuer Leiter der Salzburger Osterfestspiele bekanntgegeben. Der Ex-Präsident von EMI Classics und enger Freund Herbert von Karajans folgt auf Michael Dewitte, der im Rahmen der Osterfestspiel-Affäre entlassen worden war.
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Der gebürtige Österreicher Christoph Waltz erhält für die Rolle des Hans Landa in Quentin Tarantinos Film "Inglourious Basterds" den Oscar als bester Nebendarsteller. Großer Gewinner der Verleihung in L.A. ist das Irakkriegs-Drama "The Hurt Locker" von Kathryn Bigelow, die unter anderem als erste frau mit dem Oscar für die beste Regie ausgezeichnet wird.
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