Naiv-bunte Produktion

Grazer Kunstuni zeigt "lustige Weiber"

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Studenten stellten soliden Opernabend auf die Bühne und verzauberten.

Ein grüner Wald, ein blauer Himmel und weiße Wolken - auf der Bühne der "Lustigen Weiber von Windsor" in einer Inszenierung der Grazer Kunstuniversität (KUG) ist die Welt noch in Ordnung. In ungetrübt heiterer Atmosphäre konnten die Studenten am Samstagabend im Mumuth zeigen, dass sie zum Teil über gute Stimmen und auch komödiantisches Talent verfügen. Christian Poewe ging mit seiner Inszenierung auf Nummer sicher, und Frank Cramer leitete mit viel Schwung das auf jeden Fall stimmungsvoll spielende Orchester.

Flotter Opernreigen
Otto Nicolais Oper ist nicht so doppelbödig, ironisch oder auch entlarvend wie Giuseppe Verdis "Falstaff", auch wenn mehr oder weniger dieselbe Geschichte gezeigt wird. Doch bei Nicolai ist vieles geglättet, im Text und ganz besonders musikalisch, und dadurch gewinnt das Werk einen anderen Charakter. Dirigent Frank Cramer hatte auch gar nicht den Ehrgeiz, zusätzliche Dimensionen einzufügen, sondern spielte mit dem Opernorchester der KUG flott - bei der Ouvertüre schon fast zu flott - drauf los.

Modischer Auftritt
Den Darstellern verlangte Regisseur Christian Poewe keine komplizierten Deutungen des Werks ab, da kamen zwar alle modisch gekleidet (Ausstattung: Eva-Maria Hainzl, Rosa Wallbrecher), jedoch war es der selbe alte Schelmenwitz wie eh und je, wenn Falstaff im Wäschekorb landet und ins Wasser geworfen wird oder zuletzt irrtümlich die beiden verkleideten Männer heiraten. Dass die beiden andeuten, dass ihnen der Umstand der fälschlichen Hochzeit ganz gelegen kommt, kann an diesem Abend schon fast als gewagt betrachtet werden.

Stimmlich überzeugte Leistung

Die gesanglichen Leistungen schwanken ein wenig, so braucht Maria Kublashvili als Frau Fluth eine längere Anlaufzeit und bleibt dann auch eher im Mittelfeld, ebenso Senem Demircioglu (Frau Reich). Sehr klar und in aller Zartheit doch kräftig erklingt der Sopran von Kyung Eun Kim als romantische Anna, unterstützt von einem ebenso ausgezeichneten Fenton (Fuat Kilic Aslan). Josef Pepper spielt und singt einen entspannten, amüsierten Falstaff und meistert die Partie ohne Probleme. Ihre komische Seite dürfen Rok Krajnc (Spärlich) und Sandro Ostrowsky (Cajus) zeigen, wobei ersterer auch mit hellem, biegsamen Tenor aufhorchen lässt. Attila Mokus (Herr Fluth) und Daniel Cobos Ortiz (Herr Reich) ergänzen in adäquater Weise das Ensemble.

Info
"Die lustigen Weiber von Windsor" von Otto Nicolai. Im Mumuth der Grazer Kunstuniversität. Weitere Vorstellungen: 10., 12. und 14 Juni 2013, jeweils um 19.00 Uhr. Karten im Zentralkartenbüro und an der Abendkasse. kug.ac.at.

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