Von 30.5. bis 9.7. treten Stars wie Juliette Greco, Herbie Hancock und Air auf
So viele Künstler wie das Jahr Tage hat stehen auf dem Programm der heuer 20. Ausgabe des Jazz Fest Wien: In der wegen der Fußball-Konkurrenz von 30. Mai bis 9. Juli gestreckten Jubiläumsausgabe zeigen 365 Musiker "Facettenreichtum ohne Berührungsängste", wie Festival-Leiter Fritz Thom sagte. "Vor 20 Jahren wäre ich wohl bei manchen Acts gefragt worden: Ist das überhaupt Jazz?" Bei anderen wohl kaum: In der Staatsoper treten in der ersten Juliwoche Größen wie Juliette Greco, Al Green, Herbie Hancock oder Jeff Beck auf.
Festival-Auftakt fast ausverkauft
Der frühe Festival-Auftakt am
30. Mai durch Jamie Cullum (Austria Center) ist bereits fast ausverkauft.
"Jetzt eröffnet er die Galakonzerte - aber zum ersten Mal in Wien war er als
einer unserer Emerging Artists", erinnerte sich Thom. Ebenso wie Melody
Gardot, die einst als Nachwuchshoffnung den Rathausplatz bespielte und heuer
im Generationen-Duo mit Juliette Greco die Staatsoper (1.7.). Hier holt auch
Randy Crawford ihr im vergangenen Jahr abgesagtes Konzert nach, und für den
Opern-Auftritt des Electronica-Duos Air (3.7.) hätte sich Thom vor 20 Jahren
wohl tatsächlich rechtfertigen müssen.
Herbie Hancock: Friedens-Projekt
Für Überraschungen sorgt Herbie
Hancock mit seinem All-Star-"Imagine Project" (5.7.): Denn was und wer von
dem Weltmusik, Jazz und Pop umspannenden Friedens-Projekt dann tatsächlich
auf der Staatsopernbühne zu sehen sein wird, ist noch offen. Klar ist: am
nächsten Tag spielt Jeff Beck und "er ist auch schon am Vortag in Wien",
winkte Thom mit dem Zaunpfahl. Zum 20er ist dem Jazz Fest außerdem ein
fünfzehn Jahre langer Wunsch in Erfüllung gegangen: Al Green kommt am 4.
Juli nach Wien zurück "mit einer unglaublichen Performance".
Bobby McFerrin
Als bereits guter Bekannter wird sich Bobby
McFerrin gemeinsam mit einem 29-köpfigen Chor "Vocabularies" "als
Vokalartist und Gruppendynamiker neu definieren", kündigte Thom an (2.7.
Juni im Konzerthaus). Im Vorjahr debütierte der Pianist Roberto Fonseca in
der Staatsoper, heuer ist er Teil des von Producer und DJ Gilles Peterson
"ganz neu zusammengemixten" "Havana Cultura" in der Halle E
(Museumsquartier, 30. Juni). "Da ist von Roots über Bossa Nova bis zum Salsa
alles Kubanische drin."
Open-Air Abende
Fixpunkte des heurigen Festivals sind natürlich
auch die Open-Air Abende, auch wenn der traditionelle Auftakt fußballbedingt
ausfällt (Thom: "Nächstes Jahr wieder"). Beim Fernwärme-Termin in Spittelau
(3. Juli) treten heuer Al Jarreau, N'Dambi und Dorretta Carter auf, am
Rathausplatz spielt etwa Nachwuchs-Star Nikki Yanofsky (8. Juli). Mit etwa
Daniel Lanois, Terez Montcalm und Portico spielt das Porgy & Bess beim Jazz
Fest mit, im Jazzland wird Allan Harris mit Spannung erwartet. Insgesamt 24
Ensembles beim Festival kommen aus Österreich.
Budgetär ist das Jazz Fest Wien heuer mit 1,2 Millionen Euro ausgestattet, davon kommen 57 Prozent aus Ticketerlösen, 28 Prozent von der Stadt Wien und 15 Prozent von den Sponsoren wie "tipp3", der Bank Austria oder der Fernwärme.
Alle Details unter www.viennajazz.org