Die Kammerspiele werden 100 und bringen Höhepunkte wie 'Frühlings Erwachen'.
Über die beste Auslastung seit seinem Antritt freut sich Direktor Föttinger: 89% in der Josefstadt, 91% in den Kammerspielen – die 2011 auch Frühlings Erwachen bringen.
100-Jahr-Jubiläum
Die kommende Saison 2010/11 eröffnet das
Theater in der Josefstadt mit "Heldenplatz" von Thomas Bernhard. Neben einem
Liederabend von Franz Wittenbrink und der Uraufführung eines Auftragswerks
von Igor Bauersima kommen u.a. "Amadeus" und "Drei Schwestern" ins
Haupthaus. Die Kammerspiele feiern im Oktober ihr 100-Jahr-Jubiläum. Aus
diesem Grund wolle man nicht nur mit einem breiten Programm-Spektrum von
"Cabaret" über "Der Herr Karl" bis zu "Frühlings Erwachen" zeigen, "wozu
dieses Theater fähig ist", sondern mit dem Kampf um eine Generalrenovierung
der Traditionsbühne in der Wiener Innenstadt gleich auch ihr "Frühlings
Erwachen" einläuten. Das sagte Direktor Herbert Föttinger heute, Donnerstag,
bei der Spielplanpräsentation.
Bessere Arbeitsbedingungen
"100 Jahre Kammerspiele muss für mich
Auftrag sein, dieses Haus in das 21. Jahrhundert zu führen", sagte
Föttinger, "vor allem für die Mitarbeiter, die sich bessere
Arbeitsbedingungen verdient haben. Es ist unglaublich, unter welchen
Bedingungen hier gearbeitet wird." Neben der Modernisierung von Garderoben
und Backstagebereich, der Neugestaltung von Zuschauerraum und Foyer wünscht
er sich vor allem "eine Vergrößerung des Bühnenraumes, damit man auch jene
Stücke spielen kann, die ich mir vorstelle". 2010/11 sind dies u.a.
"Cabaret" mit Ruth Brauer-Kvam als Sally Bowles, André Eisermann als
Conférencier, Martin Zauner als "Der Herr Karl" (der hier 1961 mit Helmut
Qualtinger erstmals auf einer Theaterbühne zu sehen war), Frank Wedekinds
"Frühlings Erwachen", das Stephanie Mohr in Zusammenarbeit mit dem Max
Reinhardt-Seminar inszeniert, oder die Komödie "Noch einmal verliebt" mit
Otto Schenk.
Heldenplatz
Im Haupthaus spielt Michael Degen den Professor
Schuster im "Heldenplatz" (Philip Tiedemann inszeniert), gestaltet Franz
Wittenbrink einen Wiener Liederabend und bringt Igor Bauersima sein neues
Stück "Kap Hoorn", das auch der Intendant noch nicht kennt ("Das
Auftragswerk ist die mutigste Leistung eines Direktors!"), selbst zur
Uraufführung. Seinem Motto "Jede Spielzeit ein Turrini!" bleibe er mit
"Campiello" treu, sagte Föttinger, der auch versprach, die ursprünglich für
März 2010 angekündigt gewesene Turrini-Uraufführung "Aus Liebe" werde
"hundertprozentig stattfinden. Da gebe ich nicht auf." Auch die
ebenfalls verschobene Uraufführung "Total glücklich" von Silke Hassler soll
in der Regie von Anna-Sophie von Gayl nun im Mai 2011 auf der Probebühne
stattfinden. Man versuche dort noch eine zweite Produktion unterzubringen,
finde aber kaum Zeitfenster dafür, "sonst brauche ich eine Probebühne für
die Probebühne".
Auslastung
Sehr zufrieden zeigte sich nicht nur der kaufmännische
Direktor Alexander Götz mit der laufenden Saison. Die Auslastung in der
Josefstadt liege derzeit bei 88,72 Prozent, in den Kammerspielen bei 91,05
Prozent. Die Einnahmen aus dem Kartenverkauf konnten bis zum 30. April im
Vergleich zum Vorjahr um rund 700.000 Euro oder 14 Prozent auf 6 Mio. Euro
gesteigert werden - die Prognose lautet auf 7,5 Mio. Euro netto: "Wir
erwarten uns bis Ende der Saison den höchsten Kartenerlös, den wir je gehabt
haben", sagte Götz. Es wurden auch wesentlich mehr Studentenkarten verkauft,
und mit 20.272 Abonnenten gibt es einen absoluten Rekord zu verbuchen.
Hier die Saison-Highlights:
JOSEFSTADT:
„Heldenplatz“ mit Michael Degen; Premiere: 9. 9.
„Campiello“
von Turrini; Regie: Föttinger; 13. 1. 2011.
„Die drei Schwestern“
Regie: T. Fischer; mit Cervik; 2. 3.
„Blackbird“ von Harrower; mit Erwin
Steinhauer; 7. 4.
„Amadeus“ von Shaffer; Regie: Janucz Kica; 5. 5.
KAMMERSPIELE:
„Cabaret“ mit Ruth Brauer-Kvam; 16. 9.
„Der
Herr Karl“ Kammerspiele; Regie: Föttinger; mit Martin Zauner; 21. 10.
„Frühlings
Erwachen“ Regie: Stephanie Mohr; mit Michou Friesz; 2. 12.
Details unter www.josefstadt.org