Art Brut Center

Kust aus Tibet zu Gast in Gugging

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Drei neue Ausstellungen: Religiöse Rollbilder, Walla-Mythen und Classics.

Im Museum Gugging - Art Brut Center in Klosterneuburg hat Landtagspräsident Johann Heuras (V) am 14. November drei neue Ausstellungen eröffnet. „yogini.! Kunst aus tibet“, „gugging classics 5.!“ und „august walla.! Favorites“ sind bis 10. März 2013 zu sehen.

Religiöse Kunst aus Laien Hand

Auf August Wallas Götter-Universum, das bis Ende Oktober zu sehen war, folgen nun die künstlerischen Erzeugnisse einer von langer Tradition geprägten, von Generation zu Generation überlieferten Welt: Religiöse Kunst, von Laien geschaffen, die sich über eine Spanne von mehreren Jahrhunderten erstreckt. Die Sammlung Peter Infeld Privatstiftung, bewahrt und kuratiert von Gerhard Kisser, leiht dem Museum diese über Jahrzehnte zusammengetragenen wertvollen und raren Werke. Rund 100 Thangkas (tibetische Rollbilder) sind in der Schau zu bewundern.

Malen als religiöse Handlung

Das Malen eines Thangka wird als religiöse Handlung angesehen, nicht als Werk profaner Kunst. Die Künstler waren meist Mönche, oft arbeiteten mehrere Personen nach genauen konstruktiven, ikonographischen und rituellen Vorgaben. Der Auftraggeber darf eine Erleichterung seines karmischen Loses erwarten, indem er einen Thangka einem Tempel stiftet oder in seinen Hausaltar aufnimmt.

Große Walla-Schau
Die Walla-Ausstellung im Novomatic Salon bietet einen Ausklang zur großen Retrospektive 2012. Zu sehen sind repräsentative Highlights aus dem umfassenden Werk des Gugginger Universalkünstlers. Wallas mythologische Welt der Götter, Engel und Zauberer korrespondiert so noch einmal direkt mit der tibetischen Symbolik der Thangkas. Unter dem Titel „gugging classics 5.!“ werden Zeichnungen von fast in Vergessenheit geratenen Künstlern wie Franz Kamlander oder Philipp Schöpke präsentiert, gemeinsam mit Arbeiten von August Walla, Oswald Tschirtner, Johann Hauser und anderen. Die rege aktuelle Produktivität der Gugginger Künstler, die im nahe gelegenen "Haus der Künstler" ihr Zuhause haben, spiegelt sich ebenso in der Ausstellung wider.

Info
Die  drei Ausstellungen laufen noch bis 13. März im Art Brut Center in Gugging. Alle Informationen dazu finden Sie unter www.gugging.com.

Die Kultur-Highlights des Jahres 2012

Von Thomas Bernhard bis Constantin Brancusi reichen die Pläne, die der neue Leiter der Kunsthalle Wien, Nicolaus Schafhausen am 10. Jänner bekannt gegeben hat. Ein reduziertes, eher divers wirkendes Programm, das mit dem in den Presseunterlagen formulierten "prägnanten Profil" ("Thematische Gruppenausstellungen, Einzelpräsentationen internationaler KünstlerInnen, Retrospektiven bekannter VertreterInnen der Gegenwartskunst sowie Ausstellungen bislang noch weniger bekannter KünstlerInnen") noch nicht viel zu tun hat. In-Künstler findet man im Gegensatz zu früher nicht. Schafhausen: "Es geht selbstverständlich nicht um die Replizierung von Trends, sondern um die Kenntnis der Diskurslage."


 
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