Sie ist die neue Ikone der Frauen in Deutschland - Lady Bitch Ray alias Reyhan Sahin, die mit derben Sprüchen lockt.
Sie ist Rapperin, selbsternannte Vorzeigeschl****, Türkin, Uni-Absolventin (und Dozentin für Kleidungssemiotik) und Chefin von Vagina Style Records - Lady Bitch Ray alias Reyhan Sahin polarisiert, mittlerweile auch über den deutschen Tellerrand hinaus.
Progression in Person?
In zahlreichen Gesprächen mit weiblichen
Artgenossen zeigt sich: Lady Bitch Ray sagt das, was sich "jede"
denkt, einfach gerade heraus - sie ist die ultimative und in die Zukunft
gewandte Frauenikone des Jahres 2008, wenn nicht überhaupt der Neuzeit. Eine
Alice Schwarzer in jung, denn die 68er-Generation ist mittlerweile auch
schon passé.Denn Reyhan, die gebürtige Bremerin, liebt die forsche
Provokation. Und die ist spitz, frech und erstklassig - wenn man ihren Humor
versteht, was nicht alle Männer - und wahrscheinlich auch Frauen - tun
dürften.
Die Medienwelt dreht sich um Lady Bitch
Oliver Pocher und Harald
Schmidt haben sich an ihren derben Witzchen schon ihr Mundwerk verbrüht, wo
und in welcher Talkshow auch immer Lady Bitch Ray auftritt - eines ist
gewiss: Sie hinterlässt eine Spur der tiefen und neuen Progression, die der
Weiblichkeit eine neue Nuance verpasst. Aber natürlich auch viele
schockierte und entsetzte Gesichter. Was ihre Heimatnation Türkei über die
neue weibliche Jugendikone denkt, ist wissenschaftlich noch nicht erhoben
worden, doch zeigt sie vermutlich nur das auf, was unter Umständen in Punkto
Frauenrechte schon längst hätte passieren müssen: Das unabdingbare Recht zur
weiblichen Selbstbestimmung - auch in einem Land mit muslimischer
Ausprägung.
Starke Frauen
Das schwache Geschlecht wirkt plötzlich gar nicht
mehr so schwach, angesichts dessen, welche Unterschiedlichekeiten sie nach
Außen vertritt. Sahin ist nämlich Türkin - dieses gewichtige Attribut im
Gefolge ihrer sexuell-freizügigen Weltanschauung macht sie allein schon zum
unbestrittenen Star - rennt sie doch naturgemäß erstens ohne Kopftuch - und
zweitens teilweise ohne Höschen unter ihrem Kleid rum. Verbalausdrücke, die
mit F anfangen inklusive.
Trend
Die Männer werden reihenweise vernascht - auch das ist ein
Teil des selbskreierten Images von Lady Bitch Ray, einer Kultfigur, die sie
selbst erschaffen hat und mit der sie offensichtlich authentisch zu leben
versucht. "Bitch" ist in ihrem Sprachgebrauch etwas Positives, die
Medien lieben Sie und ihre Freizügigkeit, manche Kolumnisten hassen sie und
werfen ihr ständige Selbstbeweihräucherung vor.
Der deutsche Tagesspiegel, der ihre Musik als „professionell“ lobte, stellte fest, dass es ihr nicht darum gehe, Mechanismen von Provokation und Vermarktung vorzuführen – sie bediene sie vielmehr extrem offen.
Vielseitig
Wie oe24 bereits berichtete, startete kürzlich die
erste MySpace-Soap "Candy Girls", die vier Mädchen und deren
Alltagsleben in den Berliner Discos und Clubs darstellen soll,
Schlüpfrigkeiten und Softpornoästhetik gehörte hier ebenso dazu, wie Lady
Bitch Ray - dies dachten sich auch die Macher der Soap und luden die
Extrem-Prominente ein, eine Folge lang dabei zu sein.
Doch aufgrund zuvieler F*-Wörter wurde die Folge 7 der Show nun einfach gestrichen. Insider vermuten, dass die Sponsoren mit der Fäkalsprache der Bremerin nicht einverstanden waren und um Image fürchteten. Darauf angesprochen lenkten die MySpace-Sprecher in Richtung Jugendschutz, so sei man "etwas überrascht" von Lady Bitch Rays "Kraftsexausdrücken" gewesen.
Was denken Sie? Ist sie die Alice Schwarzer des Jahres 2008 oder nur das Produkt einer kapitalistischen Gesellschaft, die durch Besonderheit und Schrägheit auffallen muss?