Rollen nicht geklärt

Natascha Kampusch: Ihr Leben als Film

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Natascha Kampusch – einer der spektakulärsten Kriminalfälle Österreichs wird verfilmt – vom besten Produzenten des europäischen Kinos.

Als sie erfuhr, wer ihr Leben verfilmen will, musste Natascha Kampusch nicht lange überlegen, um Ja zu sagen: Bernd Eichinger, Deutschlands erfolgreichster Filmproduzent (Das Boot, Der Name der Rose) hat sich die Rechte gesichert und wird den Film über das Schicksal jenes Wiener Mädchens, das mit einem Schlag zu einer Weltberühmtheit geworden war, im nächsten Jahr zu drehen beginnen. 2012 will die Constantin den Film in die Kinos bringen.

Lesen Sie hier die Chronologie des Falls Kampusch!

Kampusch: „Mein Leben wird behutsam verfilmt.“
Als Vermittler tätig war der deutsche Ex-Polizist und TV-Journalist Peter Reichard, der eine bemerkenswerte Doku über den Fall für die ARD abgeliefert hat (Natascha Kampusch – 3096 ­Tage Gefangenschaft) und dem Kampusch blind vertraut. Bei ihm ist sie sicher, dass an den Stoff mit Serio­sität herangegangen wird. Reichard wird auch das Drehbuch schreiben, das sich – im Unterschied zur Doku – auch mit der Zeit vor und nach ihrer Gefangenschaft beschäftigen wird. Natascha Kampusch selbst sagt über das Projekt: „Ich bin froh, dass sich jetzt die Gelegenheit bietet, mein Leben behutsam auf die Leinwand zu bringen.“

Eichinger: „Erzählen, was wirklich geschehen ist.“
Natascha Kampusch wird das Drehbuch ihres Lebens mitverfassen (siehe Interview unten), Eichinger und Reichard werden in den kommenden Monaten regelmäßig nach Wien kommen, um mit ihr gemeinsam an dem Film zu arbeiten.

Eichinger sagt zu seinem spektakulären neuen Filmprojekt: „Ich weiß es sehr zu schätzen, dass Natascha Kampusch uns das Vertrauen entgegenbringt. Peter Reichard und mir geht es darum, nach all den Medienspekulationen und Politskandalen, die der Fall ausgelöst hat, zu erzählen, was wirklich geschehen ist.“

Offiziell ist der Fall von Natascha Kampusch, die 1998 als Zehnjährige auf dem Schulweg entführt worden und von dem Eigenbrötler Wolfgang Priklopil in Gefangenschaft gehalten worden war, geklärt und zu den Akten gelegt. Gerüchte über mysteriöse Mittäter oder Mitwisser sind nie verstummt. Drehbuch-Autor Reichard erteilte diesen Theorien in seiner Doku allerdings eine Abfuhr.

Wer Natascha Kampusch oder Wolfgang Priklopil in dem Film spielen soll, ist noch nicht geklärt. Mit dem Casting soll erst in der zweiten Jahreshälfte begonnen werden.

Peter Reichard drehte Doku über Natscha Kampusch.
„Natascha wird am Drehbuch mitschreiben“

ÖSTERREICH: Natascha – jetzt der Film. Was dürfen wir erwarten?
Peter Reichard: Er wird den gesamten Komplex Natascha Kampusch zeigen, nicht nur die achteinhalb Jahre, die sie in ihrem Kellerverlies gefangen war. Der Film wird deutlich darüber hinausgehen, weil das Drama weitere Facetten hat.
ÖSTERREICH: Welche?
Reichard: Wir haben noch keine genaue Konzeption, die Einzelpunkte müssen erst zusammengeführt werden. Natascha, Bernd Eichinger und ich, wir werden uns demnächst in Wien zusammensetzen und alle Punkte durcharbeiten. Da ist eine sehr sensible Zusammenarbeit nötig. Auf Grundlage dieser Treffen wird Stück für Stück das Konzept entstehen. Fix ist aber, dass wir auch ganz intensiv darauf eingehen werden, was nach der Flucht Nataschas geschehen ist.
ÖSTERREICH: Wird Natascha am Drehbuch mitarbeiten?
Reichard: Ja, selbstverständlich, wir wollen ja nichts erzählen, was unserer Fantasie entspringt. Das würde sie in keiner Weise gut finden. Es wird keine Gedankenspielchen geben. Wir werden so dicht als irgendwie möglich an der Wahrheit bleiben. Das geht nur in enger Kooperation mit Natascha, da sie ja die einzige Zeugin des Gesamtgeschehens ist.
ÖSTERREICH: Wer hat das Geschäft eingefädelt?
Reichard: Im deutschsprachigen Raum gibt es dafür keinen besseren Produzenten als Bernd Eichinger. Nur er kann Projekte dieser Größenordnung stemmen. Er ist sehr sensibel, sehr einfühlsam und sehr engagiert an dieses Projekt herangegangen.
ÖSTERREICH: In welcher finanziellen Größenordnung wird sich der Film bewegen?
Reichard: Keine Ahnung, das weiß ich wirklich nicht.

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