Er ist einer der Superstars unter den Karikaturisten. Sein Kult-Heft "Moff" kommt nach acht Jahren Pause wieder in die Läden!
Der oberösterreichische Karikaturist Gerhard Haderer bringt wieder "Schundheftln" heraus. Nach acht Jahren Pause feiert "Moff" am Freitag Auferstehung. "Es ist ein Ventil", die kurzen Bildsequenzen entstehen meist, wenn er sich am Abend die Nachrichten im Fernsehen ansehe, schildert Haderer den Entstehungsprozess. Am Montag stellte er die frechen Comicstrips mit Kultstatus beim Würstelstand "Warmer Hans" am Linzer Hauptplatz vor.
Bekannt aus der Tageszeitung ÖSTERREICH
Vor acht Jahren
endete das erste Moff-Projekt Haderers. 2.800 Mal ging das Schundheftl jeden
Monat über die Ladentische, hinzu kamen 1.500 Abonnenten. Nach der langen
Pause sind die Comics nun wieder erhältlich. Viele Motive sind
eingefleischten Fans auch aus der Tageszeitung "Österreich" gut bekannt:
"Fräunbabsi" und ihr grapschender Chef, der leicht dämlich wirkende "Bul"
(Pudel) oder der keulenschwingende Höhlenmensch, der sein weibliches
Gegenüber mit Schweigen schwer beeindruckt.
Frauen-Offensive zur EM
Die Politik spielt bei Haderer "immer in
der Sandkiste": Der "Tlane Gusi" ärgert sich in Kindersprache über den
"Tlanen Willi" und tröstet sich damit, dass der "Tlane Woifi" nicht mehr da
ist. Angesichts der Wirklichkeit erwartet der Karikaturist, dass im Herbst
eine Sondernummer zu dem Thema nötig sein könnte. Die EURO 2008 schlägt sich
bei Moff in einer Frauenoffensive der Fußball-Funktionäre nieder, die
beispielsweise eine Spielstätte das "Dem Hans Krankl seiner Frau ihr
Stadion" taufen.
Fans aus aller Welt warten
Der Preis für das jeden 18. des Monats
erscheinende Schundheftl beträgt übrigens 1,80 Euro, das Jahresabo kostet 18
Euro. Schon vor dem offiziellen Start gibt es 700 Abonnenten, darunter Leser
aus ganz Europa, den USA, Kanada und sogar China. Erhältlich ist es in den
österreichischen Kiosken und in ausgewählten Vertriebsplätzen wie dem
"Warmen Hans". Zum Auftakt gibt es am Donnerstagabend ein Moff-Fest auf dem
Schiff "Schönbrunn" im Linzer Hafen, bei dem u.a. Attwenger auftreten und DJ
Flip von Texta am Plattenteller steht.
Party beim "Warmen Hans"
Der "Warme Hans" ist nicht nur
eine beliebte Anlaufstelle nach einer durchzechten Nacht, hier unterhielten
sich schon Papst Johannes Paul II. und Bischof Kurt Krenn beim Würstelessen
- zumindest auf einem Haderer-Bild. Nun wird der bekannte Linzer
Nachtschwärmer-Treff zur Mini-Galerie: Statt Getränkewerbungen prangt ein
Moff-Comic auf der Leuchtreklametafel. "Wir alle gehen gerne fein essen",
manchmal habe man aber auch unbändigen Gusto, "eine Buren einzuschneiden",
so der Karikaturist. Und Moff sei eben "der Würstelstand des Gerhard
Haderer", auch wenn es nicht so viel abwerfe, meinte er augenzwinkernd.