Eckert hat Premiere

Premiere: Eine mutige Sängerin

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Andrea Eckert spielt – inspiriert von André Heller – „Bon Voyage“.

In der Direktion von Emmy Werner war Andrea Eckert die Primadonna des Volkstheaters, sie spielte Hebbels Judith, Schillers Maria Stuart, Kleists Penthesilea und Elfriede Jelineks Clara S.; ihre Darstellung der Operndiva Maria Callas in Terrence McNallys Publikumsrenner Meisterklasse sahen in elf Jahren 170.000.

TV-Salon
Als sie sich 2005 als Nachfolgerin Emmy Werners um die Direktion des Volkstheaters bewarb und Michael Schottenberg unterlag, zog sie sich vom Volkstheater zurück, gastierte an der Josefstadt, drehte Filme über Josefine Hawelka oder Walter Schmidinger und ging nach Berlin. Seit Mai ist sie Gastgeberin des Salons am Dienstag in Servus TV.

André Heller
Letztes Jahr kehrte sie für die Rolle der legendären Schauspielerin Dorothea Neff, bei der sie studiert hatte, in Felix Mitterers Stück Du bleibst bei mir ans Volkstheater zurück, und heute bestreitet sie im Alleingang eine Premiere im Haus am Weghuberpark: Bon Voyage, einen von André Heller inspirierten, von Rupert Henning geschriebenen und inszenierten musikalisch-dramatischen Soloabend über die Diseuse Greta Keller.

Andrea Eckert spielt drei Frauen in Hennings Stück: eine heute in Wien lebende Schauspielerin, die auf dem Dachboden im Haus ihrer Großmutter Josefine einen Koffer findet, in dem Erinnerungsstücke an Greta Keller versammelt sind; die Großmutter Josefine, die ihr ganzes Leben lang eine große Verehrerin von Greta Keller war; und natürlich Greta Keller selbst.

Vergessen
Dazu singt sie zwanzig Lieder aus den 1920er- und 1930er-Jahren, mit denen Greta Keller berühmt geworden ist: Das Glück ist ein Vogerl oder Sag zum Abschied leise Servus. „Greta Keller ist zu Unrecht vergessen“, sagt Eckert. „Sie war eine hervorragende Sängerin und eine mutige, selbstbewusste Frau.“

Die Kultur-Highlights des Jahres 2012

Von Thomas Bernhard bis Constantin Brancusi reichen die Pläne, die der neue Leiter der Kunsthalle Wien, Nicolaus Schafhausen am 10. Jänner bekannt gegeben hat. Ein reduziertes, eher divers wirkendes Programm, das mit dem in den Presseunterlagen formulierten "prägnanten Profil" ("Thematische Gruppenausstellungen, Einzelpräsentationen internationaler KünstlerInnen, Retrospektiven bekannter VertreterInnen der Gegenwartskunst sowie Ausstellungen bislang noch weniger bekannter KünstlerInnen") noch nicht viel zu tun hat. In-Künstler findet man im Gegensatz zu früher nicht. Schafhausen: "Es geht selbstverständlich nicht um die Replizierung von Trends, sondern um die Kenntnis der Diskurslage."

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