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Retter der Salzburger Festspiele

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Jonas Kaufmann glänzt gleich in 3 (!) Rollen in der Mozart-Stadt Salzburg.

Neben dem spanischen Tenorissimo Plácido Domingo gibt es weltweit noch genau einen Tenor, der in der Lage ist, binnen weniger Minuten und ohne Probe einzuspringen: Jonas Kaufmann.

Big smile
Der fesche Bayer mit der schwarzen Lockenmähne, dem schicken Dreitagebart und dem big smile, der in Bayreuth als Lohengrin und an der New Yorker Met als Siegmund triumphiert hat, brilliert derzeit in Salzburg in der mörderisch schweren Partie des Bacchus in der Ariadne auf Naxos von Richard Strauss und singt ab 14. August den Don José in Bizets Carmen.

Am Freitag und Sonntag begeisterte der Publikumsliebling in der Ariadne, am Samstag stand Puccinis Bohème mit Anna Netrebko und Piotr Beczala auf dem Programm. Der polnische Tenor, der schon in der Premiere am Mittwoch bei den hohen Tönen geschwächelt hatte, meldete eine halbe Stunde vor Vorstellungsbeginn, dass er dabei wäre, seine Stimme zu verlieren.

Freizeitlook
Man kontaktierte Kaufmann, der den Samstag mit seinen drei Kindern an einem See verbracht hatte. Er setzte sich ins Auto, fuhr nach Salzburg, sprach fünf Minuten mit dem Dirigenten Daniele Gatti und sang – die Vorstellung begann mit einer Stunde Verspätung – im Freizeitlook am Bühnenrand stehend den Rodolfo, während Beczala die Rolle schweigend auf der Bühne spielte.

Phänomenal
Das Publikum jubelte ob des phänomenalen Einspringers, der seit den Stimmkrisen des Mexikaners Rolando Villazón und einer grandiosen Traviata-Serie mit Anna Netrebko im Jänner 2008 in London ohnehin als der neue Traumpartner der russischen Primadonna gilt.

Mit seinem baritonal gefärbten, leicht verschleierten Tenor, der nicht nur über enorme Kraftreserven, sondern auch über ein ergreifend zartes piano verfügt, wird Kaufmann, der begehrteste Heldentenor des 21. Jahrhunderts, als Nachfolger des großen Domingo gehandelt. Der ist er mit seinem furiosen Rodolfo tatsächlich geworden.

Die Kultur-Highlights des Jahres 2012

Von Thomas Bernhard bis Constantin Brancusi reichen die Pläne, die der neue Leiter der Kunsthalle Wien, Nicolaus Schafhausen am 10. Jänner bekannt gegeben hat. Ein reduziertes, eher divers wirkendes Programm, das mit dem in den Presseunterlagen formulierten "prägnanten Profil" ("Thematische Gruppenausstellungen, Einzelpräsentationen internationaler KünstlerInnen, Retrospektiven bekannter VertreterInnen der Gegenwartskunst sowie Ausstellungen bislang noch weniger bekannter KünstlerInnen") noch nicht viel zu tun hat. In-Künstler findet man im Gegensatz zu früher nicht. Schafhausen: "Es geht selbstverständlich nicht um die Replizierung von Trends, sondern um die Kenntnis der Diskurslage."

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