Festspiele

Salzburg feuert Alexander Pereira

Teilen

Der Intendant muss 2016 Abschied von den Salzburger Festspielen nehmen.

„Das Vertrauen, was Zusagen des Intendanten betrifft, ist am Ende“, sagt Salzburgs Stadtchef und Festspiele-Kurator (Aufsichtsrat) Heinz Schaden. Wie erst am Donnerstag bekannt wurde, hatte das Kuratorium in seiner Sitzung am Mittwoch Intendant Alexander Pereira de facto rausgeworfen. „Er wollte von uns wissen, ob sein Vertrag verlängert wird und wie es weitergeht. Nun weiß er es: nämlich gar nicht“, so Schaden.

Finanzstreit. Grund ist der neuerliche Finanzstreit zwischen dem von Bund, Land und Stadt politisch besetzten Kuratorium und Pereira. Dieser legte für heuer ein Budget über 65,3 Millionen Euro vor, obwohl das Kuratorium eine Grenze von 60 Millionen Euro eingezogen hatte. „Wir haben dieses Budget nicht beschlossen“, so Schaden.

Streichkonzert
Als ob das nicht genug Misstrauensbeweis gegenüber Pereira wäre, gaben ihm die fünf Kuratoren auch den Auftrag, im kommenden Jahr zwei geplante szenische Aufführungen ersatzlos zu streichen. In Zeiten chronisch leerer öffentlicher Kassen fürchtet das Kuratorium, Pereira könnte durch seinen Wachstumskurs das Festival finanziell ins Schleudern bringen.

Kein Nebenjob
Er hatte im Kuratorium auch eingeräumt, mit der Mailänder Scala zu verhandeln. Dazu gibt es eine klare Aussage der Kuratoren: Ein Nebenjob wird nicht genehmigt.

Zu all dem kommt, dass die Kuratoren dem als Heißsporn bekannten Kulturmanager auch Arroganz und herablassendes Verhalten gegenüber Präsidentin Helga Rabl-Stadler vorwerfen. Pereira war vorläufig für keine Stellungnahme zu erreichen.

Die Kultur-Highlights des Jahres 2012

Von Thomas Bernhard bis Constantin Brancusi reichen die Pläne, die der neue Leiter der Kunsthalle Wien, Nicolaus Schafhausen am 10. Jänner bekannt gegeben hat. Ein reduziertes, eher divers wirkendes Programm, das mit dem in den Presseunterlagen formulierten "prägnanten Profil" ("Thematische Gruppenausstellungen, Einzelpräsentationen internationaler KünstlerInnen, Retrospektiven bekannter VertreterInnen der Gegenwartskunst sowie Ausstellungen bislang noch weniger bekannter KünstlerInnen") noch nicht viel zu tun hat. In-Künstler findet man im Gegensatz zu früher nicht. Schafhausen: "Es geht selbstverständlich nicht um die Replizierung von Trends, sondern um die Kenntnis der Diskurslage."

Fehler im Artikel gefunden? Jetzt melden.
OE24 Logo
Es gibt neue Nachrichten