Karl-Löbl-Kritik

Werther - Händeringen kann man hören

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Vesselina Kasarova und Ramón Vargas in Massenets 'Werther' an der Staatsoper.

Das war einmal eine kostbare Natürlichkeit des Singens, als Vesselina Kasarova vor fast 20 Jahren ins Wiener Ensemble kam. Jetzt kehrt sie wieder. Als Gast, als Charlotte in Massenets Goethe-Oper Werther. Händeringend demonstriert sie ihre Beziehungsprobleme, und so klingt jetzt leider auch ihr Gesang. Künstlichkeit dominiert, ständig werden die Farben, die Register der Stimme gewechselt. Jede Phrase leidet unter Überdruck. Neben der Kasarova zeigt Ramón Vargas, wie ausdruckvoll emotionales Singen sein kann, wenn man dabei auf die melodische Linie achtet. Sein Werther entwickelt sich von Schwärmerei zur Todesbereitschaft und lässt den warmen, höhensicheren Tenor nuanciert strömen.

Rollendebut
Ein akustisches und optisches Vergnügen Teodora Gheorghiu bei ihrem Rollendebut als Sophie. Die unerwiderte Neigung zu Werther, die Jungmädchenhaftigkeit der Figur werden glaubhaft gemacht. Adrian Eröd war auch vor fünf Jahren bei der Premiere dieser Produktion ein genau profilierter Albert. Damals war Elina Garanca seine Charlotte. Tempi passati.

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