Die Top-Premiere der Wiener Festwochen: "Tout Vienne" kam ins Burgtheater.
Der in Cambridge geborene Regisseur Simon McBurney gehört zu den schillerndsten Figuren des Theaters. Seine spektakuläre Version von Bulgakows Jahrhundertroman Der Meister und Margarita ist nun bei den Festwochen zu bestaunen. Bulgakows in der stalinistischen Sowjetunion geschriebener, Goethes Faust parodierender, philosophisch-satirischer Roman erzählt vom Besuch des Teufels in Gestalt des deutschen Zauberers Voland und seiner Gehilfen (darunter der Wodka-schlürfende Kater Behemoth) in Moskau, wobei alle Leute, die ihn beleidigen, im Irrenhaus landen; die Dreierkonstellation Voland–Meister–Margarita verweist auf Mephisto, Faust und Gretchen.
McBurneys Inszenierung ist eine von visuellen und akustischen Effekten gejagte, phantasmagorische Tour de Force durch Himmel und Hölle. Aus dem tollen Ensemble ragt der walisische Schauspieler Paul Rhys als Satan heraus. Atemberaubend!