Natascha Kampusch schließt die Hauptschule mit Vorzug ab. Die Perfektionistin schrieb lauter Einser.
Die Vergangenheit kann sie noch lange nicht ruhen lassen. Gerade sorgt der Bericht der Adamovich-Kommission über Ermittlungsfehler für neuen Wirbel. Doch Natascha Kampusch (20) bastelt unermüdlich an ihrem neuen Leben: Führerschein, eigene Talkshow – und dieses Monat folgt der Hauptschulabschluss. Mit ausgezeichnetem Erfolg, wie ihr Sprecher Dusan Uzelac ÖSTERREICH bestätigt: „Sie schreibt nur Einser. Gerade wieder hat sie einen Geschichtetest mit Sehr gut absolviert. Aber auch in Englisch und Mathematik ist sie sehr gut.“
Doch das einstige Entführungsopfer – sie lebte über acht Jahre in Gefangenschaft – will sich auf ihren Lorbeeren nicht ausruhen. „Als perfektionistischer Mensch ist man natürlich nie zufrieden“, verrät Natascha Kampusch im ÖSTERREICH-Interview.
Zweiter Bildungsweg
Jetzt steht Kampusch vor ihrer nächsten
Weichenstellung: Will sie weiter zwei Jahre zur Schule gehen und die Matura
machen oder gleich eine einmalige Studienberechtigungsprüfung. „Dann müsste
sie sich aber auf eine Richtung festlegen“, so Ucelak. Und das fällt
Natascha schwer. „Sie ist an Technik, Medizin und auch Sprachen
interessiert. An allem! Das ist bei ihrer Vorgeschichte verständlich. Sie
will einfach alles kennenlernen.“
Talk, Teil 2. Parallel zum Schulabschluss tüftelt Kampusch an ihrer zweiten Talk-Sendung für Puls4, die noch im Sommer stattfinden soll. „Es fällt mir nicht leicht, alles unter einen Hut zu bringen“, so Natascha Kampusch. „Aber ich stelle mich gerne der Herausforderung. Solange sie bewältigbar bleibt, entwickelt man sich ja weiter.“ Noch steht kein fixer Termin fest, und auch nicht, wer ihr Gast ist und ob das Interview im Wiener Supperclub aufgezeichnet wird. „Wir haben verschiedene Locations zur Wahl – die Entscheidung liegt bei Natascha“, so Uzelac.
Die erste Show habe sie „doch sehr mitgenommen“. Sie erbat sich eine Woche Sendepause. Am Ende war Natascha aber „sehr glücklich über die positiven Reaktionen“.