Die Entlassung der nackten Tänzerin sorgt für Wirbel. Jetzt Versöhnung?
Am Sonntag präsentierte die Wiener Staatsoper ihre neuen Star-Tänzerinnen. Nicht mit dabei: Karina Sarkissova (27). Die Ballerina wurde am 23. August nach 10 Jahren Dienst von der Ballett-Leitung wegen Nacktfotos gefeuert, die in zwei Magazinen erschienen sind, wie ÖSTERREICH berichtete. Die Opern-Leitung stieß sich nicht nur an der Freizügigkeit der Fotos, sondern auch daran, dass die Bilder ohne Genehmigung im Gebäude der Oper aufgenommen wurden.
Nackt-Fotos des Ballett-Chefs aufgetaucht
Jetzt sind neue Nacktfotos aufgetaucht. Diesmal allerdings vom Ballett-Chef Manuel Legris persönlich. Der Mann, der die Tänzerin gefeuert hatte. Die Fotos zeigen den 46-Jährigen splitternackt. Auf einem Bild drückt er seinen Körper von hinten gegen eine nackte Tänzerin, seine Arme umfassen die junge Frau. Auf einem anderen Foto erklettert er die Fassade der Pariser Oper.
Beliebige Grenzen zwischen Kunst und Pornografie
Der Fall sorgt jetzt auch international für riesen Aufregung: Von Bild am Sonntag bis Spiegel online berichteten Medien über den Nackt-Skandal im Staatsopern-Ballett. Dabei stößt die Reaktion der Opern-Leitung auf breites Unverständnis: "Wieso darf sich der Ballett-Chef ausziehen, seine Tänzerin aber nicht?“, so der Tenor. Ein Ballett-Insider regt sich auf: "Da zieht jemand willkürliche Grenzen zwischen Kunst und Pornografie!“ Die Tänzerin hat viel Zuspruch von außen erhalten: „Die Leute finden die Reaktion der Oper prüde“, so Sarkissova. Auch Star-Fotograf Manfred Baumann kann die Kündigung nicht nachvollziehen: "Die Fotos sind ästhetisch. Gerade in der Oper wird doch viel mit Erotik gespielt. Da sollte man doch toleranter sein.“ Die gebürtige Russin ist jetzt trotz internationaler Angebote verzweifelt: „Ich habe hier meine Heimat gefunden. Mein Mann Wolfgang und ich wollen unseren 8-jährigen Sohn Gabriel nicht aus seinem Umfeld herausreißen.“
Staatsoper lädt zum Versöhnungsgespräch
Die Staatsoper hat jetzt reagiert und Sarkissova per Mail für diesen Freitag zu einem Versöhnungs-Gespräch eingeladen: "Wir klären das mit Frau Sarkissova persönlich und wollen nicht, dass die Staatsoper zur Buh-Institution gemacht wird“, heißt es vonseiten der Oper. Die Tänzerin freut sich über das Angebot: "Ich würde gerne an die Staatsoper zurückkehren, wenn ich die Gelegenheit bekomme.“