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Influenza bleibt unberechenbar

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Langsamer Anstieg der Fälle. In Österreich derzeit noch moderate Erkrankungszahlen.

Die Influenza, die Virus-Grippe, bleibt unberechenbar. Die (vielleicht noch) gute Nachricht zur derzeitigen Situation in Österreich: Laut dem Wiener Grippe-Meldesystem bzw. der daraus abgeleiteten Hochrechnung steigt derzeit die Zahl der an Influenza und grippalen Infekten Erkrankten nur langsam an. Nach jeweils 6.900 geschätzten Fällen in der dritten und vierten Kalenderwoche, waren es vergangene Woche dann rund 7.900. Ein Vergleich über die Influenza-Saisonen 2008/2009 bis 2012 der Zahlen der MA15 in Wien (Gesundheitsdienst) zeigt, wie unterschiedlich die jeweilige Situation ist.

Husten, Schnupfen und Fieber
In Österreich spielt sich offenbar derzeit noch wenig an Influenza-Aktivität ab. Laut dem Wiener Meldesystem hatte es vor Weihnachten schon zeitweise mehr als 8.000, in der 48. Kalenderwoche 2011 sogar schon hochgerechnete 8.800 Erkrankungsfälle (Influenza und "banale" grippale Infekte) gegeben. Dann sank die Zahl mit Anfang Jänner 2012 auf rund 7.300 (erste Woche) ab, pendelte sich dann wieder auf niedrigerem Niveau ein. Vergangene Woche waren es dann um die 7.900 Wiener, die mit Influenza bzw. "Husten, Schnupfen, Heiserkeit" wohl das Bett oder die Wohnung hüten mussten.

Europa ist - teilweise - in Sachen Influenza 2011/2012 schon dem Status in Österreich voraus, allerdings ebenfalls auf nur geringem Niveau: "In der vierten Kalenderwoche gab es bei einer geografisch erneut größeren Verbreitung in 23 von 27 Staaten ein deutliches Überschreiten der Epidemie-Grenze in nur vier Staaten (Bulgarien, Island, Italien und Spanien) sowie Zahlen knapp über dieser Schwelle in Rumänien und in Schweden."

Bleibt unberechenbar
Die Influenza bleibt unberechenbar: 2009/2010 hielt die "Schweinegrippe" A(H1N1) die Welt in Atem. Auch in der vergangenen Saison war es ebenfalls noch die A(H1N1)-Influenza, welche die Betroffenen ins Fieberschwitzen brachte. Doch nichts davon bisher 2011/2012. Laut dem europäischen Zentrum für Krankheitskontrolle (ECDC) tauchen in mehr als 90 Prozent der Virusproben, die im Labor typisiert werden, in diesem Jahr "alte Bekannte" auf: A(H3N2)-Viren, die jahrelang vor der "Schweinegrippe" weltweit die Runde machten.

Warum das so schnell wechselt, dazu sagte vergangenen Woche der Chef des Departments für Virologie der MedUni Wien, Franz X. Heinz: "Das weiß kein Mensch." Gerade für bessere Vorhersagen wären jene Studien niederländischer Wissenschafter wichtig, die durch den Austausch kleinster Teile der Erbinformation von Influenza-Viren deren Infektiösität und krank machendes Potenzial identifizieren wollen. Resultate aus diesen Forschungen kamen vor allem wegen US-Bio-Terrorismus-Ängsten in Diskussion.

Letztes Jahr viel früher
Der Jahresvergleich für Wien zeigt jedenfalls, dass die ärgste Influenza-Welle der vergangenen Jahre mit der höchsten Spitze an Erkrankungszahlen (an die 23.000 Erkrankungsfälle durch Influenza bzw. grippale Infekte in einer Woche) etwa in der zweiten/dritten Jännerwoche 2009 auftrat. 2011 waren es um die sechste Kalenderwoche dann knapp unter 20.000. Die Influenza-Pandemie zeigte ein ganz anderes Bild: Da kletterten die Erkrankungszahlen in Wien bereits ab dem Herbst in die Höhe, erreichten den Wert von 10.000 Erkrankten um die 39. Kalenderwoche und blieben über diesem Pegel bis zur 52. Kalenderwoche.

Der Gipfel der Erkrankungszahlen in der Pandemie-Saison 2009 wurde in der 49. Kalenderwoche mit um die 17.000 erreicht. Kurze Spitzenwerte bzw. längere Anstiege - in den Grafiken kommt es auf die Fläche unter der jeweiligen Kurve an, wenn es darum geht, wie viele Personen insgesamt während einer Grippewelle erkrankten. Hinzu kommt allerdings auch, wie krank machend die jeweiligen Influenza-Viren sind. Da zeichnete sich die "Schweinegrippe" offenbar durch im Fall des Falles auch sehr schwere Verlaufsformen (Lungenversagen) aus.

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