Prozess um Syrer (29)

Jihadist als Flüchtling getarnt: 2 Jahre Haft

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Der Angeklagte hatte in seiner Asylunterkunft in Salzburg mit Kampfhandlungen geprahlt.

Schwer bewaffnete Justizwachen führten den Angeklagten (29) Montag am Landesgericht Salzburg vor. Der Syrer ist, wie fünf andere mutmaßliche Jihadisten, wegen der Mitgliedschaft in der terroristischen Al-Nusra-Front angeklagt.

Der 29-Jährige war im Oktober 2015 als Flüchtling nach Salzburg gekommen und half am Grenzübergang Freilassing als Dolmetscher.

Belastende Handybilder

In seiner Asylunterkunft soll er mit Kämpfen in Syrien geprahlt haben. Bei der Überprüfung seines Handys fanden sich Bilder von ihm in Kampfweste und mit Sturmgewehr sowie Propagandatexte der Al-Nusra-Front, die ein Ableger der Al-Kaida ist.

Angeklagter sagte zum Richter: "Bin Pazifist"

Laut Staatsanwaltschaft soll sich der Syrer, der im Oktober des Vorjahres festgenommen wurde, im Jänner 2013 der Terrororganisation angeschlossen haben. Der Angeklagte bestreitet die Vorwürfe: Er sei Pazifist und habe nur humanitäre Einsätze für die Zivilbevölkerung unterstützt. Allerdings belasten ihn auch Fotos auf Facebook. Seine Erklärung dazu: Er habe die Fotos nur gemacht, um später heil aus der Stadt herauszukommen. Im Übrigen kenne er sich mit Facebook „nicht so aus“.

Das nicht rechtskräftige Urteil: 2 Jahre Haft. Es gilt die Unschuldsvermutung.

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