Richter entscheiden, ob intime Videoprotokolle weiter veröffentlicht werden dürfen.
Natascha Kampusch (28) muss am Mittwoch vor Gericht: In Köln wird über das neue Enthüllungsbuch zu ihrem Entführungsfall verhandelt. Es geht um die Frage, ob der Hamburger Autor Peter Reichard weiterhin bislang unbekannte Videoprotokolle veröffentlichen darf. Die zugrunde liegenden Aufnahmen wurden vom Entführer Wolfgang Priklopil während der Gefangenschaft Kampuschs gemacht und enthalten teils intime Details.
Aussage gegen Aussage
Der Autor sagt, Natascha Kampusch habe das neue Buch vorab gelesen und ihre Zustimmung zur Veröffentlichung gegeben. Dem aber widerspricht Kampuschs Anwalt Gerald Ganzger. Das Nachwort mit den intimen Details habe seine Mandantin nie zu Gesicht bekommen und keinesfalls freigegeben. Die Protokolle verletzten seiner Ansicht nach die Persönlichkeitsrechte Kampuschs.
Das Buch soll nicht gänzlich verboten, doch die Videoprotokolle sollen entfernt werden. Das Landgericht Köln hat das persönliche Erscheinen von Natascha Kampusch angeordnet.