Bub tot, Mutter wollte sich umbringen - Großeltern entdeckten blutiges Drama.
Großmutter Anna entdeckte Dienstagnachmittag das blutige Drama, das sich im Wohnzimmer des Einfamilienhauses in Reichenau im Mühlkreis abgespielt hatte: Ihr geliebter Enkel, der kleine David Valentino, lag in einer Blutlache. Ihre Tochter Judith M. (30), eine Lehrerin in Karenz, lag ebenfalls mit Schnitt- und Stichwunden daneben.
Die Oma schrie in Panik nach ihrem Mann Manfred, der sich in einem anderen Raum des Hauses aufhielt. Als er zu seiner Frau kam, alarmierten sie sofort die Polizei.
Notoperation
Ersten Informationen zufolge soll die Mutter ihr Kind mit einem Messer getötet haben, am Mittwoch wurde ein Haftbefehl gegen sie erlassen – es gilt die Unschuldsvermutung. Danach wollte sich die Oberösterreicherin, die ihre Ausbildung in Linz absolviert hat, mit der Tatwaffe das Leben nehmen. Die 30-Jährige wurde mit aufgeschnittenen Pulsadern in das AKH Linz gebracht und sofort notoperiert. Sobald sie ansprechbar ist, wird die Mordkommission sie als Hauptverdächtige zu den Ereignissen im Haus ihrer Eltern (Bez. Urfahr-Umgebung) befragen. Die Großmutter und der Großvater konnten noch nicht befragt werden. Sie stehen unter Schock, mussten von einem Kriseninterventionsteam betreut werden.
Über ein mögliches Motiv herrscht noch Rätselraten. Judith M. gilt als freundliche Nachbarin, doch oft wirkte sie laut Freunden im Ort sehr allein gelassen. Es dürfte offenbar Probleme mit dem Kindsvater von David, einem Briten, gegeben haben.
Obduktion angeordnet
Über die Großeltern berichten die Leute von Reichenau, dass das Enkelkind der ganze Stolz gewesen sei. Täglich waren sie mit dem Buben spazieren, kümmerten sich so oft es ging um den kleinen, quirligen Blondschopf. Eine Obduktion des toten Davids wurde für heute, Mittwoch, in der Gerichtsmedizin Linz angeordnet. Eines steht vorab schon fest, bestätigt Adolf Wöss vom Landespolizeikommando OÖ: „Der Bub ist durch manuelle Auswirkungen von außen ums Leben gekommen.“