Prozess in Tirol

Naturheiler beschnitt 15-jähriges Mädchen

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Durch die Genitalverstümmelung wollte er die Schmerzen beim Reiten lindern.

Am Donnerstag beschäftigte ein besonders schlimmer Fall das Landesgericht Innsbruck. Ein selbsternannter Naturheiler, der als Energetiker und Heiler im Tiroler Unterland praktizierte, "behandelte" ein 15-jähriges Mädchen, das über starke Schmerzen im Bein-, Becken- und Unterleibsbereich beim Reiten geklagt hatte. Die Jugendliche muss laut einem Bericht der "Tiroler Tageszeitung" mit einer lebenslangen Genitalverstümmelung leben.

"Gelenkt von Engelsstimmen"

Zuerst habe der Mann, der seine Kenntnisse in Asien und auf den Philippinen gesammelt hat, einen Spezialsattel empfohlen. Doch dann sah er das Problem im Unterleib des Mädchens, weshalb er schon vor mehreren Jahren eine teilweise Beschneidung im Genitalbereich durchführte. Gelenkt worden sei das Tun des Heilers von Engelsstimmen, berichtete das Opfer vor Gericht. Darüber hinaus hatte er der 15-Jährigen selbst kreierte Einläufe verabreicht.

Vor Gericht war sich der Mann, der das Mädchen lebenslang verstümmelte, keiner Schuld bewusst. Er sieht hinter dem Prozess ein finanziell motiviertes Komplott, da die Cousine des Opfers den Vorfall nun angezeigt habe. "Damals hat sie mich gefragt, ob denn schon alles vorbei sei. Keine Spur von Schmerzen!", behauptete der Mann vor Gericht. Das Verstümmelungsopfer hatte gegenüber der Polizei jedoch von starken Schmerzen und Angst vor dem Verbluten geklagt.

Haftstrafe und Schmerzensgeld

Der Mann wurde zu vier Monaten Haft und 9.600 Euro Geldstrafe verurteilt. 3.000 Euro davon müssen als Schmerzensgeld an das Opfer gezahlt werden.

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