Die umstrittene Demonstration führte zu heftigen Diskussionen.
Die umstrittene "Demonstration gegen den Militärputsch in der Türkei" am Samstag in Wien, ausgerufen von der "Neuen Linkswende", hat teilweise heftig geführte Diskussionen in den sozialen Medien ausgelöst. Der nach eigener Definition "Verein für Publikationen für Sozialismus von unten" verteidigte die Kundgebung und nahm zum Ablauf im Internet Stellung.
Insbesondere hatte das Auftreten von Anhängern der ultrarechten "Grauen Wölfe" und Angriffe auf ein kurdisches Lokal auf der Mariahilfer Straße für Empörung und Kritik gesorgt. Die "Neue Linkswende" begründete den Demonstrationsaufruf auf ihrer Homepage mit dem Argument: "Zum ersten Mal in der türkischen Geschichte haben einfache Menschen einen Militärputsch abgewehrt.
Demonstrationszug selbstständig in Bewegung gesetzt
"In der unglaublich aufgeheizten Stimmung" sei es weder der Erdogan-nahen Union Europäisch-Türkischer Demokraten (UETD) noch der Neuen Linkswende möglich gewesen, den Protest in geordnete Bahnen zu lenken.
"Zeugnis dafür ist, dass sich der Demonstrationszug selbstständig in Bewegung gesetzt hat, noch bevor die vorbereiteten Reden gehalten werden konnten - kritische Reden, in denen auch alle dazu aufgerufen worden wären, türkische Faschisten (MHP, "Graue Wölfe") aus dem Protest zu drängen. "Aktivisten der Neuen Linkswende hätten auch die "Faschisten der MHP" aus der Demonstration gedrängt.
"Wie Vegetarier-Party beim Plachutta"
Der Kabarettist Florian Scheuba kommentierte auf Twitter die ungewöhnliche Allianz von Links-Aktivisten mit Anhängern der Regierung des türkischen Präsidenten Recep Tayyip Erdogan mit den Worten: "Antifaschisten auf einer Pro-Erdogan-Demo sind wie eine Vegetarier-Party beim Plachutta." Er spielte damit auf ein für seinen Tafelspitz bekanntes Restaurant in Wien an.