Vater soll sie misshandelt haben - Richter in der Kritik.
Was recht ist, muss noch lange nicht richtig sein. Diesen Eindruck müssen die vier Kinder eines prominenten Arztes aus der Oststeiermark erlangt haben, als sie am 29. September ein für sie völlig unvorstellbares Urteil am Straflandesgericht Graz zur Kenntnis nehmen mussten. Dort sprach Richter Andreas Rom ihren Vater frei. Jenen Mediziner, der sie von klein auf gequält haben soll, der sie als Kinder zum Rauchen und Drogenkonsum anleitete und abhängig machte, der sich vor ihren Augen einen Schraubenzieher in den Bauch rammte, um mit angeblichen Selbstmordabsichten Druck auszuüben – ÖSTERREICH berichtete.
Strafrichter Rom erkannte keinen Anhaltspunkt, „dass die Handlungen mit derartiger Intensität begangen wurden, dass diese strafbar sind.“ Der Freispruch gegen den Bruder eines populären Bundespolitikers ist nicht rechtskräftig, die Staatsanwaltschaft hat dagegen berufen. Die vier betroffenen Kinder haben bei der Wirtschafts- und Korruptionsstaatsanwaltschaft eine Sachverhaltsdarstellung gegen Richter Rom eingebracht. Dessen Verhalten sei während der Hauptverhandlung rechtlich nicht nachvollziehbar gewesen.