Der meistgesuchte NS-Verbrecher soll tot sein - berichtet das ZDF. Das Simon-Wiesenthal-Institut reagiert zurückhaltend.
Nach Recherchen zum mutmaßlichen Tod des Nazi-Verbrechers Aribert Heim hat sich das Simon-Wiesenthal-Zentrum zurückhaltend geäußert. Die Organisation, die bis heute nach NS-Tätern sucht, führt den früheren KZ-Arzt als meistgesuchten Verbrecher.
Experten am Zug
Zwar sei es gut möglich, dass Heim vor 16 Jahren
in Kairo gestorben sei, sagte der Direktor des Simon-Wiesenthal-Zentrums in
Jerusalem, Efraim Zuroff, am Mittwochabend der Nachrichtenagentur AP. Doch
die Dokumente müssten von Experten begutachtet werden. Wenn die Recherchen
wahr seien, hätte die deutsche Polizei wichtige Hinweise auf Heims Helfer.
Aussagen des Sohnen umstritten
Zu Aussagen von Heims Sohn Rüdiger
sagte Zuroff: "Entweder lügt er jetzt, oder er hat früher gelogen." Früher
habe Rüdiger Heim ausgesagt, er wisse nicht, ob sein Vater lebe oder tot sei
und dass er keinen direkten Kontakt habe. Zuroff wies darauf hin, dass die
Leiche von Aribert Heim fehle. "Es gibt kein Grab, es gibt keine Leiche und
keine DNA-Nachweise."
Das ZDF und die "New York Times" hatten zuvor berichtet, dass Heim bereits 1992 in Kairo starb. Sie zitierten als Zeugen seinen Sohn Rüdiger. Zudem lasse sich der Tod mit zahlreichen Dokumenten belegen.