Geheimdienste warnen vor Anschlägen auf Massen-Events noch vor dem Jahreswechsel.
Alarmstufe Rot: Seit Weihnachten patrouillieren Polizisten mit Maschinenpistolen. In Wien etwa in der Innenstadt und am neu eröffneten Hauptbahnhof. Auch in den Bundesländern sind Einheiten in Bereitschaft versetzt worden. Die Nervosität steigt spürbar.
Hintergrund: Ein „befreundeter“ Geheimdienst warnte akut vor drohenden Attentaten in europäischen Großstädten. Zeitraum: zwischen Weihnachten und dem neuen Jahr. Zielorte: Plätze, an denen sich gerade an diesen Tagen viele Menschen versammeln. Hier soll, laut Geheimdienst-Informationen, mit Sprengstoff und Schusswaffen zugeschlagen werden.
Silvesterpfad mit erhöhten Sicherheits-Maßnahmen
Die Agenten haben auch mehrere mögliche Namen von Attentätern genannt. Die Überprüfung hat bisher keine konkreten Ergebnisse gebracht. „Grundsätzlich wird jetzt beobachtet, ob sich die Information verdichtet“, so Alexander Marakovits, Sprecher des Innenministeriums.
Wien ist jetzt scheinbar besonders im Visier der Terroristen: In kaum einer anderen europäischen Stadt gibt es einen derart beliebten Großevent wie den Silvesterpfad. 700.000 Menschen bevölkern die Innenstadt.
Keine Absage
Der Wiener Silvesterpfad findet trotz Terrorwarnung wie geplant statt - freilich unter dem Vorbehalt, dass sich die Lage im Vorfeld der Veranstaltung nicht noch ändere. Das sagte Michael Draxler, Chef des Veranstalters Stadt Wien Marketing, am Montagnachmittag und somit nach der Sicherheitsbesprechung von Polizei, ÖBB, Wiener Linien und Stadt-Vertretern der APA.
Schock am Sonntag: IS drohte wieder mit Terror
Skurril: Weltweit wurde die Terror-Warnung von den Behörden geheim gehalten. Nur die Wiener Polizei hat eine Aussendung zu diesem Thema gemacht, die derzeit weltweit (von CNN über Bild) in den Medien zitiert wird.
Eine neue Drohung verschärfte am gestrigen Sonntag die Lage: Der selbst ernannte IS-Kalif plant Gewalt in Europa, Israel und den USA.
Toni Faber: »Trotz der Terror-Drohung feiern“
ÖSTERREICH: Wann wurden Sie über die erhöhte Terror-Gefahr informiert?
Toni Faber: Das war einen Tag vor dem Heiligen Abend. Die Polizei hat sich an uns gewendet und erklärt, dass sie gut auf uns aufpassen werden.
ÖSTERREICH: Wie war es dann speziell bei der Christmette?
Faber: Im Kirchenraum hielten sich zu dieser Zeit vier bis sechs Polizisten in zivil auf, am Domplatz standen auch noch nach der Christmette Polizisten mit Sturmgewehren.
ÖSTERREICH: Wie haben die Gläubigen darauf reagiert?
Faber: Die einen waren irritiert, den anderen gaben die Beamten ein sehr großes Gefühl der Sicherheit. Mir war es wichtig, trotzdem zu feiern – auch wenn es Bedrohungen gibt.
D. Müllejans