Sie hörte bei Schnorchlern ihre Muttersprache und verließ danach ihr Versteck.
Die Rettung der Hotelangestellten Ajna B. (29) war reiner Zufall: Drei Wochen galt die Angestellte eines Luxushotels als vermisst, plötzlich stand sie an einem Bootshaus bei Pörtschach am Wörthersee splitternackt vor schnorchelnden Urlaubern – ÖSTERREICH berichtete.
Die Touristen standen im Wasser und unterhielten sich – auf Ungarisch, der Muttersprache der vermissten 29-Jährigen. Ajna B. im Bootshaus hörte dies, traute sich ins Freie: Sie wirkte verwirrt, war abgemagert und dehydriert. „Sie wusste nicht einmal mehr ihren Namen“, sagte Retter Nihad A. (40).
Er besuchte die 29-Jährige im Spital einen Tag nach deren Auftauchen. Von den vergangenen Wochen wusste sie nichts, auch nicht, wie sie sich so lange im Bootshaus versteckt hatte. Denn eigentlich wollte sie nach Ungarn heimkehren.
Lebensretter: „Die Vermisste lebte in völliger Dunkelheit“
ÖSTERREICH: Nach der Rettung haben Sie die Ungarin noch einmal im Krankenhaus besucht. Wie war ihr Zustand?
Nihad A.: Ich habe ihr eine Schokolade vorbeigebracht und wollte sehen, wie es ihr geht. Sie meinte, sie könne sich an fast nichts mehr erinnern und lebte in völliger Dunkelheit.
ÖSTERREICH: Was glauben Sie wäre passiert, hätten Sie die Vermisste nicht gefunden?
NIHAD A.: Ich denke, sie hätte nicht mehr lange überlebt. Sie schleppte sich ja nur aus dem Haus, weil sie uns sprechen gehört hat. Es war ja die ganze Woche sehr warm, das wäre nicht lange gut gegangen.