Bei der Auswertung ihres Handys soll Propagandamaterial gefunden worden sein.
Eine 15-jährige Schülerin aus dem Mostviertel sitzt seit rund einem Monat in Untersuchungshaft, bestätigte Karl Fischer von der Staatsanwaltschaft St. Pölten einen Bericht der Tageszeitung "Der Standard" vom Wochenende. Das Mädchen mit kosovarischen Wurzeln soll in Internet-Chats mit dem "Islamischen Staat" (IS) sympathisiert und sich für die Durchführung eines Giftanschlags interessiert haben.
Ausforschung via IP-Adresse
Durch Auswertung der IP-Adresse unter Mithilfe eines ausländischen Geheimdienstes ist man auf die Spur der Schülerin gekommen. Am 18. Mai wurde die Untersuchungshaft verhängt und am 30. Mai für einen Monat verlängert, so Fischer. Bei der Auswertung ihres Handys soll weiteres Propagandamaterial gefunden worden sein.
Anfeindungen
Der Anwalt der Schülerin hat laut "Der Standard" Beschwerde gegen die U-Haft eingelegt und spricht von "realitätsfremden Prahlereien" und "jugendlichem Leichtsinn". Die 15-Jährige aus einem wenig religiösen Elternhaus sei in dem kleinen Dorf als "einzige Kopftuchträgerin weit und breit" mit Anfeindungen konfrontiert gewesen. Sie habe sich daher im Internet Freunde gesucht und sei dort von Islamisten angestachelt worden, erklärte der Anwalt.