Auch die Befragung im persönlichen Umfeld ergab keine Erklärung für die Bluttat.
Der Serbe Boban C. wird das Geheimnis um das Motiv für seine Wahnsinnstat wohl mit ins Grab nehmen: Am vergangenen Mittwoch erstach der 41-jährige Servicetechniker seine um vier Jahre ältere Ehefrau Sladjana und strangulierte seine Tochter Lea bis zur Bewusstlosigkeit. Das Kind (10) starb die Nacht darauf im Spital. Da hatte sich Boban C. – Spitzname Zwetschke – bereits aus dem 5. Stock seines Hauses in der Oberen Augartenstraße in Wien-Leopoldstadt gestürzt. Passanten entdeckten den leblosen Körper am Gehsteig.
Verwandte können sich Verbrechen nicht erklären
Das Motiv für die schreckliche Tragödie mit drei Toten liegt völlig im Dunkeln und wird dies vermutlich auch bleiben. Die Familie war nicht amtsbekannt, er arbeitete als Angestellter, sie als Kindergärtnerin. Tochter Lea war eine gute Schülerin. Von persönlichen Problemen ist in der Nachbarschaft nichts bekannt.
Die Polizei erhoffte sich Aufschluss durch die Einvernahme von Verwandten des Täters, die ebenfalls in Wien leben. Doch auch sie konnten keinen Hinweis auf die Gründe für das Verbrechen geben.
Nach einem erweiterten Suizid sieht das Verbrechen nicht aus. In diesen Fällen nehmen Selbstmörder geliebte Menschen mit aus dem Leben. Angehörige zu erstechen und zu erdrosseln spricht dagegen für große Wut. Aber warum?
Trennung, Eifersucht, eine seelische Erkrankung? Es wird wohl ein Geheimnis bleiben.
L. Eckhardt