Schwierige Phase für Niki Nazionale nach Lungen-Transplantation.
Ganz Österreich zittert weiter um Formel-1-Legende Niki Lauda nach seiner dramatischen Lungentransplantation. Am vergangenen Mittwoch informierten die Ärzte des Wiener Allgemeinen Krankenhauses (AKH) in einer Pressekonferenz über die Operation und zeigten sich zufrieden mit dem Genesungsverlauf.
Dialysekatheter. Aber jetzt hat sich Laudas Zustand wieder verschlechtert, wie ÖSTERREICH erfuhr. Hieß es Anfang der Woche noch, dass alle Organe funktionieren würden, dürfte die Niere Probleme machen. Lauda hängt am Dialysekatheter.
Neue Lunge vom Körper noch nicht angenommen
Auch die neue Lunge macht noch Sorgen. Das Organ wurde von Laudas Körper noch nicht angenommen. Das ist nicht ungewöhnlich, dieser Prozess dauert länger – die ersten Wochen und Monate nach der Transplantation sind besonders kritisch. „Die Gefahr einer Abstoßung ist im ersten Jahr am höchsten“, so Thoraxchirurg Dr. Peter Jaksch – die Lunge neige außerdem stärker als andere Organe dazu.
Die Ärzte des AKH, die weltweit zur absoluten Spitze im Bereich Lungentransplantationen gehören, wachen Tag und Nacht über Lauda, passen die Behandlung an. Die Situation ist dem Vernehmen nach ernst, aber derzeit nicht lebensbedrohlich. Nach einer Organtransplantation können immer wieder Komplikationen auftreten. Für die Spitzenmediziner ist das Routine. Aktuelle Interviews haben Laudas Ärzte aufgrund der Situation allerdings kurzfristig wieder zurückgezogen.
Mit der Transplantation hatten die AKH-Ärzte Niki Nazionale das Leben gerettet – ohne die neue Lunge hätte er nur mehr eine Lebenserwartung von „maximal Wochen“ gehabt, so Chirurg Konrad Hötzenecker.
*UPDATE: Nachdem ÖSTERREICH berichtete, dass die Lage um Lauda nach der Lungen-Transplantation wieder ernst sei, hat sich sein Zustand übers Wochenende nun wieder rapide gebessert. Alle Probleme seien behoben, auch der Nieren-Katheter für die Dialyse konnte entfernt werden. Er hängt an keinen Geräten mehr. Gestern machte er bereits eine erste Physiotherapie und auch Atemübungen. Er atmet selbstständig und kann auch schon sprechen.
Ärzte vollbringen nächstes Wunder
Lauda machte über das Wochenende extreme Fortschritte, erfuhr ÖSTERREICH. Es sei keine Rede mehr von Lebensgefahr. Am Donnerstag und Freitag gab es eine kurze Krise, aber die ist voll überwunden. Sein Team von Top-Ärzten des Wiener AKH hat alles wieder im Griff. Lauda liegt zwar noch auf der Intensivstation und wird dort auch noch längere Zeit bleiben, aber das sei nach einer Lungentransplantation normal.
Niki Lauda ist wieder auf einem sehr guten Weg der Genesung, heißt es.
Das sagen die Lauda-Ärzte über die OP
Peter Jaksch, Thoraxchirurg: „Die Gefahr einer Abstoßung ist im gesamten ersten Jahr besonders hoch.
(…) Die Lunge ist ein abstoßungsfreudigeres Organ als die Niere.
(…) Die Medikamente für Niere und Lunge sind die gleichen.
(…) Wir müssen nur aufpassen, dass sich die Niere durch den höheren Medikamentenspiegel nicht beleidigt fühlt.“
Christian Hengstenberg, Chef der Inneren Medizin: „Man fühlt sich nach so einer OP, als wäre man von einem Panzer überrollt worden.
(…) Es ist sehr wichtig, dass er Unterstützung durch seine Familie spürt.“
Konrad Hötzenecker, Thoraxchirurg: „Es war so, dass Herr Lauda eine Lebenserwartung von wenigen Tagen, maximal Wochen hatte.“