Ministerin Mikl-Leitner spricht sich für für Asyl-Schnellverfahren aus.
Flüchtlinge aus dem Kosovo sind im Jänner zur stärksten Asylwerber-Gruppe geworden. 1.029 entsprechende Ansuchen wurden von Bürgern aus der ehemaligen serbischen Provinz gestellt und damit sogar mehr als von Bewohnern des Bürgerkriegslands Syrien. Im Vorjahr hatten noch die Syrer deutlich die stärkste Flüchtlingsgruppe gestellt, gefolgt von Afghanen, Russen und Kosovaren.
Rasanter Anstieg von Anträgen
Damit wird wohl klar warum Innenministerin Johanna Mikl-Leitner bei Personen aus "sicheren Herkunftsstaaten" Asyl-Schnellverfahren durchführen will. Dabei fällt auf, dass es im Gesamtjahr 2014 nur 1.901 Anträge aus dem Kosovo, 2015 aber schon im Jänner über 1.000 gab. Auch die Antragszahlen aus Serbien, einem weiteren "sicheren Herkunftsstaat", sind deutlich gestiegen. Im Jänner 2014 trafen 22 Asylansuchen ein, im heurigen Jänner bereits 55.
Falsche Versprechungen
Für Mikl-Leitner sind die aktuellen Zahlen vor allem aus dem Kosovo Wasser auf ihre Mühlen. In einem Statement gegenüber der APA spricht sie von einer "regelrechten Massenauswanderung", weil den Menschen falsche Versprechungen gemacht würden.
Asyl-Schnellverfahren
"Wir müssen dringend die Asyl-Schnellverfahren für solche Sicheren Herkunftsstaaten einführen", so Mikl-Leitner. Ansonsten blockierten die Auswanderer das System für echte Kriegsflüchtlinge. Bestätigt fühlt sich Mikl-Leitner durch Erfahrungen aus der Schweiz, wo ihre Beamten nach einem Besuch resümierten, dass die dortigen Schnellverfahren gut funktionierten.
Andauernde Quartierprobleme
Dass die Quartierprobleme in Österreich andauern dürften, legt die Jänner-Statistik nahe. Gesamt wurden fast 4.000 Anträge, exakt 3.969 gezählt. Das entspricht einem Anstieg von gut 161 Prozent im Vergleich zum Vorjahres-Jänner. Immerhin, im Vergleich zum Dezember (4.171 Anträge), dem stärksten Monat 2014, ist die Zahl der Asyl-Anträge leicht zurückgegangen.