Zwei Wochen vor der ORF-Wahl kündigt sich eine Sensation an: Die ÖVP will SP-Kandidaten Wrabetz wählen...
Kurz vor der ORF-Wahl kündigt sich ein Triumph für den amtierenden Generaldirektor Alex Wrabetz an.
ÖVP-Chef Michael Spindel-egger wird Kanzler Faymann nächste Woche „eine große Regierungs-Einigung“ in Sachen ORF vorschlagen.
Danach verzichtet die ÖVP – nach der Absage der Top-Manager Zeiler, Grabner und Nemsic – auf einen eigenen Gegenkandidaten und wird einstimmig für Wrabetz votieren.
Als Bedingung freilich nennt Spindelegger „einen Schulterschluss“ beim ORF. Der ORF brauche ein „gemeinsames Zukunftskonzept“ und dürfe „kein Rotfunk mehr sein – die Direktoren müssen fair besetzt werden“. Voraussetzung für die VP-SP-Einigung beim ORF ist – nach ÖSTERREICH-Informationen – ein von der ÖVP gewünschter Personal-Pakt.
Als Gegenleistung für die VP-Zustimmung zu Wrabetz als General soll der derzeitige kaufmännische ORF-Direktor Richard Grasl TV-Direktor und eine VP-nahe Managerin kaufmännische Direktorin werden.
In SPÖ Widerstand gegen Grasl als TV-Direktor
Richard Grasl ist als Vertrauter von Pröll und Spindelegger der ÖVP-Kandidat unter den Direktoren. Als Fernseh-Direktor würde Grasl für die gesamte Gestaltung der TV-Programme zuständig sein – von ZiB bis Musikantenstadl. Entsprechend gibt es in der SPÖ Widerstände gegen diese Koalitions-Einigung. SP-Geschäftsführerin Rudas hat bereits ihr Veto gegen Grasl als TV-Direktor eingelegt. Auch die ÖVP-Zentrale will eher einen „Hardliner-Kurs“, hat aber keinen Kandidaten. So scheint es sehr wahrscheinlich, dass Kanzler und Vize nächste Woche den „ORF-Frieden“ paktieren – die ÖVP stimmt für Wrabetz, erhält tatsächlich den TV-Direktor. Kuschelkurs beim ORF.