Michael Häupl outet seinen Fitmacher: Ex-Maier-Coach Bergmüller.
Vor zwei Jahren griff Barbara Hörnlein zum Telefon und rief in Bergmüllers Fitness-Institut an: „Sie müssen meinen Gatten fit machen!“ Heinrich Bergmüller, früher Trainer von Skistar Hermann Maier, dachte sich nichts dabei. Erst als er recherchierte, wer „der Gatte“ war, klingelte es: Es handelt sich um Michael Häupl!
Seither macht der Fitness-Experte die Bürgermeister-Betreuung zur Chefsache. Ein- bis zweimal pro Woche kommt der Fitness-Professor ins Rathaus, um sich persönlich um die Fitness des obersten Chefs der Wiener zu kümmern.
Radeln im Rathaus
Beim ÖSTERREICH-Termin im Rathaus empfängt uns Häupl noch mit Hemd und Krawatte. Beim Kaffee lässt er bereits den Honig weg. „Das hab ich ihm geraten“, sagt Bergmüller, der auch jede Menge Ernährungstipps parat hat. Dann plaudert der Bürgermeister über sein neues Leben: „Ich bemühe mich, mein Programm zumindest dreimal pro Woche durchzuziehen. Seit ich das mache, geht es mir körperlich und psychisch besser.“ Vor allem nach 14-Stunden-Tagen macht es ihn ausgeglichener und er schläft besser.
Dann zieht sich Häupl um. Einen Stock tiefer stehen Ergometer und Fitnessgeräte. Um zu checken, ob das Training „greift“, zapft Bergmüller Blut aus dem Ohr, die Werte schickt er an die Bürgermeister-Gattin. Ob Häupl am Rad die zündenden Ideen kommen? Ehrliche Antwort: „Am besten funktioniere ich noch immer, wenn ich mit Freunden bei einem Spritzer oder einem Bier zusammen sitz.“
Knut Okresek
Häupl: ›Das Schwierigste ist Ernährung‹
ÖSTERREICH: Herr Bürgermeister, wie sind Sie zu Bergmüller als Fitmacher gekommen?
Michael Häupl: Ich bin meiner Frau dankbar, dass sie mich darauf aufmerksam gemacht hat. Sie ist selbst ambitionierte Sportlerin, den Professor kannte sie bereits.
ÖSTERREICH: Wie sieht Ihr Training aus?
Häupl: Meist fahre ich dreimal 20 Minuten bei relativ niedrigen Watt. Dann hat mir der Professor auch Übungen gegen das Kreuzweh beigebracht. Wenn ich die nicht einhalte, dann werde ich sofort mit Schmerzen bestraft. Die schwierigste Sache ist die Ernährung.
