Ex-Vizekanzler mit 140 von 141 Stimmen gewählt: Raiffeisen-Boss nimmt Hut.
Die Ende 2011 angekündigte "Hofübergabe" im NÖ Landesjagdverband (NÖ LJV) ist vollzogen: Vizekanzler a.D. Josef Pröll hat am Samstag in Wieselburg die Nachfolge von Raiffeisen-Generalanwalt Christian Konrad als Landesjägermeister angetreten. Er wurde beim 66. Landesjägertag mit 140 von 141 Stimmen für die kommenden drei Jahre in die Funktion gewählt.
Josef Pröll betonte, dass er als Landesjägermeister für eine "unteilbare Jagd" stehe. "Die Jagd ist eine Einheit - ob Arbeiter, Bauer, Angestellter, Eigenjagdbesitzer oder Jagdpächter, Berufsjäger oder Freizeitjäger - sie alle sind Bestandteil der Jagd. Und Jagd war schon lange existent, bevor Politik, U-Ausschüsse oder Korruption ein Thema waren. Jagd ist ein Kulturgut, sie erfüllt in unserem Land auch gesellschaftliche Aufgaben, so lange sie mit Anständigkeit und nach den Grundsätzen der Nachhaltigkeit und Weidgerechtigkeit ausgeübt wird."
"Jäger tragen Verantwortung für den Lebensraum und für die Natur", so Pröll weiter. "Wir Jäger sind nicht 'reine Konsumenten' oder 'bloße Gäste' in der Natur und in der Landschaft, wir sind Bestandteil dieses Lebensraumes".
Josef Pröll ist der erst vierte Landesjägermeister in Niederösterreich seit 1949. Auf Ludwig Strobl (bis 1966) und Matthias Bierbaum folgte 1991 Konrad. Sein nunmehriger Nachfolger stand schon einmal, vor neun Jahren, auf einem Wahlvorschlag für das Präsidium des NÖ LJV. Damals ereilte ihn jedoch der Ruf in die Politik, der er im Frühjahr 2011 - exakt am 13. April - aus gesundheitlichen Gründen den Rücken kehrte. Konrad, der noch vor Sommerbeginn auch das Amt des Raiffeisen-Generalanwalts abgeben wird, hatte die "Hofübergabe in jüngere Hände" im NÖ LJV im vergangenen Dezember angekündigt.