Kern liegt in der Kanzlerfrage an der Spitze, würde aber ein Duell gegen Kurz verlieren.
Die neueste Gallup-Umfrage für ÖSTERREICH liefert eine erste Bilanz der politischen Umwälzungen in unserem Land. Die wichtigsten Trends:
Christian Kern hat einen sensationellen Start – er setzt sich bei der Kanzler-Direktwahl (ohne Hochrechnung der Unentschlossenen) mit 36 % gleich an erste Stelle, überholt Strache (26 %) und Mitterlehner (8 %) klar. 72 % halten Kern für einen besseren Kanzler als Faymann.
Alexander Van der Bellen dagegen hat einen eher schwachen Start: Nur 22 % halten ihn für einen besseren Präsidenten als Fischer (immerhin 40 % für gleich gut). Und im Polit-Barometer (Story unten) startet Van der Bellen mit nur 15 % ganz schwach – im Vergleich erreicht Fischer einen Saldo von 30 % und Kern sogar 35 %.
FPÖ bleibt Nummer 1, SPÖ gewinnt trotz Kern nur 1 %
Die FPÖ bleibt auch nach Kerns Neustart und der knappen Niederlage in der Hofburg-Wahl unbestrittene Nummer 1: Wären heute Nationalratswahlen, würden 34 % FPÖ wählen. Trotz Kern-Effekt nur 24 % SPÖ und gar nur mehr 21 % die ÖVP.
Für ÖVP-Chef Reinhold Mitterlehner wird es gefährlich – für ihn setzt allmählich die Faymann-Dämmerung ein.
In der Sonntagsfrage verliert die ÖVP wieder 1 %, fällt auf den dritten Platz und nur mehr 21 % zurück, läuft Gefahr unter die 20-%-Marke zu fallen.
"Welche Partei würden Sie wählen, wenn am kommenden Sonntag Nationalratswahl wäre?"
In der Stimmungsfrage ist die Lage der ÖVP dramatisch: Nur noch 22 % sehen für die ÖVP derzeit eine positive Stimmung – aber immerhin schon 40 % für die SPÖ, 54 % für Grüne, 58 % für die FPÖ.
Für die FPÖ wird die Stimmung als "gut" wahrgenommen, bei den Regierungsparteien herrscht dagegen schlechte Stimmung.
Dramatisch wird die Umfrage für Mitterlehner (aber auch für Kern) in der Kanzler-Frage:
Mit den derzeitigen
Würde die ÖVP – wie allgemein erwartet – Mitterlehner gegen ihren Umfrage-Star Sebastian Kurz tauschen, würde er im Kanzler-Rennen gegen Kern sensationell siegen.
Kurz ist der Superstar, Kern extrem stark
Erstmals hat Gallup nach Regierungs- und Hofburg-Neustart das mit Spannung erwartete Polit-Barometer neu erhoben. Das Resultat überrascht:
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Sebastian Kurz ist der neue Superstar der Regierung – er legt im Saldo 4 % zu und ist mit 51 % klare Nummer 1 aller heimischen Politiker. 64 % bewerten seine Arbeit schon positiv, nur 13 % negativ.
Ein Best-Wert.
- Christian Kern setzt sich mit dem Neustart-Turbo gleich auf Platz 2 mit plus 35 % Saldo (53 % positiv, nur 18 % negativ) – Faymann war zuvor mit bis zu 30 % im Minus. Kern legt noch einmal 2 % zu.
- Sensationell gut der neue Verteidigungsminister Doskozil, der schon 30 % positiven Saldo hat, weiter zulegt.
- Heinz Fischer verbessert sich zum Abschied auf 30 % im Saldo.
- Hans Jörg Schelling ist mit plus 12 % trotz Budget-Knochenarbeit der drittbeliebteste Minister.
- Wolfgang Sobotka startet mit plus 8 % Saldo als Innenminister sensationell gut – Mikl lag deutlich im Minus.
- Eher schwach dagegen der Start der neuen Kern-Minister: Leichtfried und Hammerschmid dümpeln bei 0 % dahin, mit Bekanntheitswerten von weniger als 30 %. Doskozils Start war da viel fulminanter.
- Eher schwach der Start für Van der Bellen mit nur 15 % positivem Saldo: 48 % beurteilen ihn positiv, aber 33 % negativ.
- Erstmals im Minus: Vizekanzler Mitterlehner, den nur noch 34 % positiv, aber 35 % negativ beurteilen.
- Neues Schlusslicht ist HC Strache: 54 % sehen ihn schon negativ, nur noch 29 % positiv.
Hofburg-Barometer
Alexander Van der Bellen hat mit nur 15% positivem Saldo einen matten Start: 48% beurteilen ihn positiv, aber 33% negativ. Heinz Fischer liegt viel besser.