Mit Verspätung, aber dafür umso freundlicher, kam Tsipras nach Wien.
Bundeskanzler Werner Faymann (SPÖ) und der griechische Regierungschef Alexis Tsipras haben nach einem Treffen in Wien angekündigt, gemeinsam auf EU-Ebene für ein härteres Vorgehen gegen Steuerbetrug einzutreten. "Steuerbetrug ist nicht nur ein griechisches, sondern ein europäisches Thema, für das es eine Lösung braucht", sagte Tsipras am Montag vor Journalisten.
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Datenaustausch
Der Kanzler sprach sich für einen verstärkten Datenaustausch aus, um etwa Betrug bei der Einhebung der Mehrwertsteuer zu bekämpfen. Er räumte ein, dass es "schon eine gewissen Überwindung für einzelne europäische Länder" sei - offenbar eine Anspielung auf Luxemburg und die Schweiz, denen vorgeworfen wird, durch ihr Vorgehen Steuerflucht zu erleichtern.
Im Ringen um eine Erleichterung seiner Schuldenlast stellt die griechische Regierung am Mittwoch bei einem Euro-Sondertreffen in Brüssel ihre Vorschläge vor. Faymann und Tsipras nahmen dazu nicht konkret Stellung, der Kanzler erklärte allerdings, es gebe bisher keine Lösung für die Diskrepanz der bisher mit Griechenland vereinbarten Spar- und Reformprogramme und den Vorstellungen der neuen Regierung. "Es ist eine gewisse Besorgnis auszudrücken, dass hier ein Weg zu finden ist", sagte Faymann. Es sei an Griechenland und den Euro-Staaten, binnen einer Woche eine Lösung für die griechische Schulden-Frage zu finden.
"Guter Freund"
Tsipras betonte nach dem Gespräch seine gute Beziehung mit Faymann. "Ich habe den Eindruck bekommen, dass ich einen guten Freund gefunden habe", sagte er. Er wolle eine enge Zusammenarbeit mit Österreich. Der griechische Linkspolitiker betonte, sein Programm werde "keine Last sein für irgendeinen Bürger der Europäischen Union". Er wolle eine Lösung, die machbar ist für die Euro-Partner.
Bereits am Donnerstag begegnen sich Tsipras und Faymann beim EU-Gipfel in Brüssel wieder, der die Ergebnisse des Finanzministertreffens am Vorabend besprechen soll. Zum Abschied brachte Tsipras seine Hoffnung zum Ausdruck, Faymann in Athen zu begrüßen oder "bald" wieder nach Wien zu kommen.
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13:56 Uhr: Vielleicht war am Handy von Tsipras der Alarm eingestellt, die Pressekonferenz ist jedenfalls kurz nach dem "Handy-Vorfall" beendet.
13:55 Uhr: Faymann will alles unterstützen, damit es zu einer Annäherung der EU mit Griechenland und schlussendlich zu einer Einigung kommt. Er will nicht nur Finanzmärkte retten, sondern auch die Menschen. "Da entscheidet sich die Zukunft der EU." Schon Kreisky habe Wert auf eine gute Zusammenarbeit mit Griechenland gelegt.
13:54 Uhr: Offenbar hat das Handy von Tsipras sich gemeldet. Er checkt schnell was auf seinem Smartphone, die Pressekonferenz geht aber weiter.
13:52 Uhr: Tsipras will einen neuen Staatsanwalt bestimmen, der gegen den Steuerbetrug im Land kämpfen soll.
13:50 Uhr: Tsipras erinnert daran, dass Steuerbetrug und Schwarzgeld kein rein griechisches Problem ist, sondern ein europäisches. Deshalb müsse man gemeinsam dagegen kämpfen.
13:48 Uhr: Um Steuerbetrug zu bekämpfen ist Faymann für eine engere Zusammenarbeit und einen Datenaustausch. "Steuerbetrug ist kein Kavaliersdelikt." Tsipras nickt immer wieder zustimmend.
13:46 Uhr: Tsipras: "Wir wollen eine sehr enge Zusammenarbeit mit Österreich. Ich habe dein Eindruck, einen sehr guten Freund gefunden zu haben."
13:45 Uhr: Tsipras liefert eine kleine Einführung in die griechische Mythologie.
13:42 Uhr: Faymann: "Innerhalb einer Woche soll es neue Vorschläge geben. ... Aber es ist klarzustellen, dass wir an einer Lösung interessiert sind. ... Wir nehmen die neue Regierung ernst, das ist ein Zeichen des Respekts. Lösungen kann es aber nur innerhalb der Rahmenbedingungen geben. ... Das ist aber eine harte Aufgabe."
13:40 Uhr: Frage: "Wie lautet Plan B, wenn die EU nicht auf Griechenlands Forderungen eingeht?" Tsipras: "Wir haben einen realistischen Plan vorgelegt. Es ist kein Abbruch. Wir wollen zusammen hart arbeiten, damit wir eine gemeinsame Zukunft haben. .. Die Krise ist nicht nur in Griechenland, sie ist europäisch. ... Es kann nur eine gemeinsame europäische Lösung geben. ... Da bin ich sehr optimistisch."
13:39 Uhr: Tsipras ist so angetan von unserem Bundeskanzler, dass er ihn gleich zu sich nach Athen einlädt.
13:37 Uhr: Weiter gehts in der Ukraine: Tsipras hofft auf Frieden in dem osteuropäischen Land.
13:36 Uhr: Der griechische Premier glaubt weiter an eine Einigung zwischen der EU und Griechenland.
13:36 Uhr: Tsipras will die Lasten der Vergangenheit abarbeiten.
13:35 Uhr: Tsipras erinnert noch mal an seinen 4-Jahres-Plan für die griechische Wirtschaft. In dieser Zeit will er keine Last sein für einen Bürger in der EU. Er möchte eine machbare Lösung.
13:33 Uhr: Die rechten Skeptiker sind eine Gefahr für Europa, so Tsipras.
13:32 Uhr: Tsipras bedankt sich für den konstruktiven Dialog und freut sich, "einen neuen Freund" gefunden zu haben.
13:31 Uhr: Faymann bedankt sich bei Tsipras für den ersten Besuch und zeigt sich opitmistisch, dass es eine gute Zusammenarbeit geben wird.
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13:30 Uhr: Faymann: "Es kann nur ein Ziel geben: Griechenland in der Eurozone zu halten."
13:28 Uhr: Faymann betont die guten Beziehungen der beiden Länder und hält fest, dass alle Länder, die jetzt in der Eurozone sind, dort auch in einigen Jahren noch sein sollen.
13:26 Uhr: Genug geplaudert: Faymann und Tsipras treten in wenigen Augenblicken vor die Presse.
13:15 Uhr: Faymann und Euro-Schreck Tsipras haben sich viel zu sagen, wies scheint. Das Gespräch dauert jetzt schon fast 90 Minuten.
12:55 Uhr: Nach der Grundsatzrede des griechischen Ministerpräsidenten Alexis Tsipras am Sonntagabend ist die Börse in Athen wieder auf Talfahrt gegangen. Der Leitindex Athex verlor am Montagvormittag 5,38 Prozent und fiel auf 760 Punkte. Tsipras hatte bei der Vorstellung seines Regierungsprogramms am Sonntag seine Abkehr vom Sparkurs bekräftigt.
12:21 Uhr: ÖVP-Politiker nehmen angesichts des Treffens von Kanzler Werner Faymann (SPÖ) mit dem griechischen Regierungschef Alexis Tsipras den Koalitionspartner unter Beschuss. "Die Zustimmung der SPÖ zu den Forderungen der linksextremen griechischen Syriza ist unverantwortlich gegenüber österreichischen Steuerzahlern und eine Schwächung der EU als Rechtsgemeinschaft", heißt im ÖVP-Europanewsletter.
12:08 Uhr: Unterdessen haben sich auch die Tsipras-Sympathisanten zu Wort gemeldet: "Der Merkel-Block in Europa beginnt zu wanken", sagte Organisator Martin Konecny. Bei der Kundgebung versammelten sich Vertreter der KPÖ, der Sozialistischen Jugend und weiterer Gruppen.
11:57 Uhr: Tsipras zeigt sich als guter Gast: "It's a pleasure zu be here." Sprachs und verschwand mit Werner Faymann zu Gesprächen hinter verschlossenen Türen. Der Auftritt hat rund eine Minute gedauert.
11:51 Uhr: Und da ist er endlich. Mit knapp einer Stunde Verspätung kann Werner Faymann seinen Besucher endlich begrüßen.
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11:49 Uhr: Auch Bundeskanzler Werner Faymann wartet auf den Euro-Schreck:
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11:45 Uhr: Das ist er! Die Fans jubeln Alexis Tsipras im Schnee zu.
11:41 Uhr: Die Spannung steigt. Es sollte jeden Moment so weit sein...
11:20 Uhr: Inzwischen ist Alexis Tsipras' Privatjet in Wien Schwechat gelandet. Er ist auf dem Weg zu Bundeskanzler Werner Faymann.
11:13 Uhr: BREAKING NEWS: Vorher haben wir sie noch als nicht wetterfest verspottet, jetzt belehren sie uns eines Besseren. 15 Tsipras-Fans trotzen Wind und Schnee und haben sich vor dem Bundeskanzleramt versammelt.
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11:09 Uhr: Die Journalisten machen es sich inzwischen gemütlich. Von ihnen aus könnte es eigentlich losgehen.
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11:04 Uhr: Soeben wurde bekannt, dass das Winter-Wetter auch Tsipras selbst einen Strich durch die Rechnung gemacht hat. Er kreist noch immer über Wien und verspätet sich.
11:00 Uhr: Eigentlich sollte Tsipras jetzt da sein, aber noch fehlt vom Euro-Schreck jede Spur.
10:52 Uhr: Für die Journalisten ist schon alles hergerichtet
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10:41 Uhr: Tsipras-Sympathisanten scheinen nicht sonderlich wetterfest zu sein. Zumindest ist zu der Kundgebung der Fans des Griechen-Premiers niemand aufgetaucht. Alle Infos zum Wetter-Chaos finden Sie hier
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10:30 Uhr: Im Bundeskanzleramt warten die Journalisten gebannt auf den Euro-Schreck Alexis Tsipras aus Griechenland:
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