Kern Keszler Conchita Life Ball

Kern verbannte Kurz

Life Ball als Wahlkampf-Bühne

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Am Samstag geht der 24. Life Ball im Wiener Rathaus über die Bühne – mit Polit-Prominenz.

Alles neu beim Life Ball – heißt es heuer nach einjähriger Pause (s. Kasten rechts). Neu ist aber vor allem, dass das schrille „Fest fürs Leben“ dieses Mal wohl zu einem regelrechten Wahlkampf-Spektakel mutiert.

SPÖ-Kanzler Christian Kern nutzt gemeinsam mit Ehefrau Eveline Steinberger-Kern die Bühne mit Blick auf die Neuwahl im Herbst. Schließlich braucht es nach der jüngsten SP-internen Krise wieder positive Bilder. Auch seine Gesundheitsministerin Pamela Rendi-Wagner wird dabei sein. Sie fungiert neben Kern nicht nur als Testimonial für die Life-Ball-Kampagne "Know Your Status", sondern kommt auch mit politischer Ansage zu der Party: Rendi forderte am Donnerstag die Öffnung der Ehe für gleichgeschlechtliche Partnerschaften (s. links).

Ein Gesetzesvorschlag, dem ÖVP-Chef Sebastian Kurz eine deutliche Absage erteilt hat.

Kurz soll auf Betreiben der SP ausgeladen worden sein

Kurz soll auch, laut profil, in Sachen Life Ball von der SPÖ ordentlich gefoult worden sein: Demnach habe Organisator Gery Keszler der sonst üblichen Kooperation mit dem Außenministerium eine Absage erteilt. Dahinter stecken soll die SPÖ, die mit Entzug von Subventionen der Stadt Wien gedroht habe, sollte sich Kurz auch diesmal im Rahmen des Life Balls bei einer Veranstaltung am Vorabend als Sponsor präsentieren und Gäste laden dürfen. Das Außenamt bestätigt, dass sein Sponsoring heuer nicht mehr erwünscht sei.

Life Ball reloaded: Wenig Promis, mehr Botschaft

Weniger Stars, weniger Rummel, dafür mehr Botschaft: Morgen steigt in Wien der 24. Life Ball, aber nachdem das Mega-Event im Vorjahr aussetzte, wird heuer einiges neu werden. Die größte Veränderung: Nicht mehr der Rummel um internationale Stars, sondern die Botschaft soll heuer im Vordergrund stehen. „Es ist diesmal kein Life Ball, wo es Presserummel um Celebreties gibt“, erklärte Organisator Gery Keszler im Vorfeld.

Nur als Vertreter von Organisationen: Stars sollen nicht wegen ihrer Berühmtheit, sondern als Vertreter von Organisationen kommen, wie Top-Model Naomi Campbell für die Elton John AIDS Foundation, Sängerin Joss Stone für Sentebale oder Star-Koch Wolfgang Puck für die Dream For Future Africa Foundation
Keine Modenschau mehr: Anders als in den letzten Jahren, wird es heuer bei der Eröffnung am Rathausplatz keine Modenschau, sondern eine „Zeitreise“ geben, die von ORF-Moderatorin Verena Scheitz und Song-Contest-Gewinnerin Conchita Wurst moderiert wird.

Event am Sonntag: Erstmals wird der Life Ball auch nicht Samstagnacht enden, sondern auch offiziell am Sonntag weitergehen. Beim „Life Ball Next Generationen“ öffnet das Wiener Rathaus mit einem Programm extra für Jugendliche seine Pforten.

SPÖ will die Homo-Ehe noch vor der Wahl

„Die Zeit ist reif“, sagte Gesundheits- und Gleichstellungsministerin Pamela Rendi-Wagner (SPÖ) am Donnerstag über die gleichgeschlechtliche Ehe. Ein paar Stunden zuvor hatte sie der ÖVP, namentlich Parteichef Sebastian Kurz und Vizekanzler Wolfgang Brandstetter, einen entsprechenden Gesetzesentwurf für Beseitigungen rechtlicher Diskriminierungen zukommen lassen.

Ersterer hat dem Vorhaben allerdings just am Abend zuvor eine deutliche Abfuhr erteilt. Im ZiB-2-Interview ließ Kurz wissen: „Diskriminierungen sind beseitigt worden. Die derzeitige Regelung ist solide.“ Eine Aussage, die SPÖ-Bundesrat Mario Lindner als „zynisch“ verurteilt.

Neue ÖVP? Rendi-Wagner gibt sich im ÖSTERREICH-Gespräch trotzdem optimistisch: „Ich setze darauf, dass Kurz hält, was er versprochen hat: eine neue Volkspartei.“ Es handle sich um einen „längst notwendigen“ Schritt. Die SP-Ministerin hofft, dass das neue Gesetz bereits im Herbst in Kraft tritt.

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