Bundeskanzler hat Broschüre "mit Interesse zur Kenntnis genommen".
Bundeskanzler und SPÖ-Vorsitzender Christian Kern reagiert auf die Angriffe der ÖVP in der Broschüre gegen seine Person mit einem Angebot zur inhaltlichen Diskussion. Er habe die Broschüre, in der ihm u. a. unterstellt werde, ein Kommunist zu sein, "mit Interesse zur Kenntnis genommen und finde es gut, dass wir nun die richtigen, wichtigen Fragen diskutieren", sagt Kern in einem Facebook-Video.
"In einer Koalitionsregierung ist man nicht immer einer Meinung. Aber unsere Aufgabe ist es trotzdem, das Gemeinsame zu suchen und im Sinne unseres Landes zu arbeiten. Das tun wir", lehnt der Bundeskanzler vorgezogene Neuwahlen neuerlich ab.
Zum ÖVP-Vorwurf, keine Leistung zuzulassen, fordert der SPÖ-Vorsitzende eine Diskussion darüber, wer Leistungsträger sind. Er zeigt sich überzeugt, dass das nicht jene fünf Prozent sind, die von Zinsen, Dividenden oder ihrem großen Vermögen leben, sondern jene 95 Prozent, die sich jeden Tag anstrengen müssen. Überhaupt nicht leistungsgerecht findet es Kern auch, dass mehr als 300.000 Menschen weniger als 1.500 Euro brutto verdienen. Und auch die älteren Arbeitnehmer, die keinen Job finden, sind für ihn Leistungsträger, wirbt Kern neuerlich für die "Aktion 20.000".
Den Vorwurf, keinen schlanken Staat zuzulassen, kontert der SPÖ-Vorsitzende mit dem Aufruf, Förderungen zu straffen und Bürokratie abzubauen. Zur Unterstellung, Unternehmer nicht zu fördern, verweist er auf den SPÖ-Vorschlag, Unternehmern früher Krankengeld zu gewähren. Und zur Anschuldigung, Jungen keine Chance zu geben, richtet Kern an die ÖVP die Forderung, die Ganztagsschule mit verschränktem Unterricht umzusetzen.