Österreicher im Wahlverzeichnis

Skandal um Türken-Pässe weitet sich aus

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Zwei Frauen klagen an: „Wir stehen auf der Türken-Liste, obwohl wir Österreicherinnen sind“.

107.877 Namen sind auf dem nun aufgetauchten Wählerverzeichnis für das Referendum in der Türkei. Eigentlich dürften nur Wähler mit türkischem Pass auf dieser Liste stehen. Nun aber platzte der Skandal: Auch Dutzende Österreicher türkischer Herkunft sind auf dem Verzeichnis eingetragen. Sie haben ihren türkischen Pass längst zurückgegeben oder waren nie türkische Staatsbürger. Eine Betroffene ist Dilek Uzunkaya, 38, SPÖ-Gemeinderätin in Leonding (OÖ): „Ich habe keine Ahnung, wie ich auf diese Liste gekommen bin“, sagt sie zu ÖSTERREICH: „Ich bin österreichische Staatsbürgerin, habe türkische Wurzeln, hatte aber nie einen türkischen Pass. Meine Eltern kamen aus der Türkei, haben sich für die österreichische Staatsbürgerschaft entschieden.“

Nie wählen. Auch waren weder sie noch ihre Eltern beim Türkei-Referendum: „Ich fordere die Behörden auf, zu klären, von wem die türkischen Wählerlisten erstellt wurden.“

Ex-Türkin wurde ins Generalkonsulat bestellt

Eine weitere türkischstämmige Österreicherin klagt via ORF OÖ an. Auch sie konnte nicht glauben, dass ihr Name auf dem Wählerverzeichnis aufscheint. Sie wurde als Türkin in Österreich geboren, legte aber mit 18 die türkische Staatsbürgerschaft zurück. In einem ORF-Interview berichtete die Frau, dass sie damals ins türkische Generalkonsulat nach Salzburg gebeten wurde und Zettel vorgelegt bekam. Ein Beamter soll sie dann extrem unter Druck gesetzt haben, zu unterschreiben (siehe Kasten).

Beim Durchlesen erkannte die Frau offensichtliche Ungereimtheiten, da auf einem Zettel „Austritt“, auf dem anderen „Wiedereintritt“ stand. Die Linzerin hat also ihre türkische Staatsbürgerschaft zurückgegeben, gleichzeitig ist sie aber wieder eingetreten. Auf den Einwand, dass Doppelstaatsbürgerschaften in Österreich verboten seien, fuhr sie der türkische Beamte nur an. Für die Linzerin ist das ein Riesenschock, da sie stets davon ausgegangen war, ausgetreten zu sein. (wek, fis)

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