Radikal-Umbau

Spindelegger räumt auf

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Wünsche stürzen auf Spindelegger ein. Die Wirtschaft ist sauer.

Eine Blankovollmacht haben sie ihm gegeben – doch dass dies der Wahrheit nicht gerecht wird, weiß der neue ÖVP-Chef Michael Spindelegger selbst. Steht doch der ÖVP-Obmann unter starkem Einfluss der mächtigen Landes-Parteien. Aber auch der drei wichtigsten Bünde: Wirtschafts- und Bauernbund sowie dem Arbeitnehmerbund, dem ÖAAB.

● Landesfürsten: Niederösterreichs Landeschef Erwin Pröll war der Strippenzieher bei der Spindelegger-Kür – er ist auch derjenige, der die meisten Personalwünsche hat. Motto: Mindestens zwei besser noch drei Niederösterreicher sollen dem neuen VP-Team angehören. Daneben mischen auch Oberösterreichs Josef Pühringer und Tirols Günther Platter mit. Was sie eint: Reformen etwa bei Finanzausgleich oder Schulbehörden mussten sind gegen die Landesfürsten nicht zu machen– was auch Spindel­egger schwer fallen wird.

● Bünde: Spindeleggers AAB aber auch der Bauernbund von Fritz Grillitsch haben derzeit Oberwasser – offenbar gibt es auch Absprachen, dass die Bauern nach Josef Prölls Abgang neben dem Landwirtschaftsminister einen weiteren Top-Job im ÖVP-Gefüge erhalten.

Eher unter die Räder kommt der Wirtschaftsbund: Reinhold Mitterlehner ist als inoffizieller Obmannkandidat passé – Finanzminister wird er wohl auch nicht. Und ob der Klubchef – derzeit Karlheinz Kopf – für den Bund von WKO-Chef Christoph Leitl zu halten sein wird, ist offen. Leitl bedauerte am Donnerstag nach der Vorstandssitzung, dass die Entscheidung schon jetzt gefallen ist: „Ich hätte mir vorher eine Diskussion über die Inhalte gewünscht.“ Gleichwohl hat auch Leitl für den neuen Parteichef gestimmt, – denn er weiß, dass der letztendlich auch auf den Wirtschaftsbund angewiesen sein wird: Spätestens 2013, wenn es um die Finanzierung des Nationalratswahlkampfes geht.

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