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Wahlkampf wird immer dreckiger

Van der Bellen kontert FPÖ-Vorwürfen: Alles gelogen

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FPÖ-nahe Website vermutet Firmen aus Ausland hinter VdB-Plakatierungen. Van der Bellen bezeichnet Vorwürfe als "haltlos".

Riesen-Wirbel in der FPÖ-Gemeinde. Wie die parteinahe Homepage "unzensuriert.at" beobachtet haben will, soll eine deutsche Firma aus dem bayrischen Landkreis Donau-Ries die Plakate für Alexander Van der Bellen aufstellen. Gesehen wurde der vermeintliche Skandal im niederösterreichischen Waidhofen an der Thaya.

Die FPÖ sieht darin ein Widerspruch zur Kampagne Van der Bellens. Immerhin setze er nun auch auf den Heimatbegriff, aber beauftrage – so heißt es in dem Text - ausländische Firmen für seinen Wahlkampf. Damit habe sich „die Heimat-Kampagne von Van der Bellen endgültig als verlogen entpuppt“, wettert das Blatt online. Die Facebook-Seite der FPÖ und Parteichef Heinz Christian Strache haben den Artikel geteilt.

Van der Bellen: „Vorwürfe sind absolut haltlos“

Das Team „Gemeinsam für Van der Bellen“ bezeichnet diese Vorwürfe als absolut haltlos. „Wir beschäftigen ausschließlich österreichische Plakatierunternehmen. Regional wird die Plakatierung von sehr vielen Ehrenamtlichen abgewickelt, wir sind dankbar für die breite, parteiübergreifende Unterstützung. Wenn regional von Firmen plakatiert wird, dann ebenfalls von österreichischen Unternehmen“, heißt es in einer Aussendung gegenüber oe24.at. Zu den von der FPÖ-nahen Seite als Beweis  herbeigenommenen Kennzeichen, gibt es ebenfalls eine Erklärung. „Fahrzeuge dafür werden von den Plakatierfirmen bei Autovermietern in Österreich angemietet, im Ausnahmefall greifen diese bei hohem Bedarf auf ihren europäischen Flottenbestand zurück“, so das Team Van der Bellen.

Team VdB ruft zur Mäßigung auf

Nach den Anschuldigungen ruft das Team Van der Bellen die Blauen zur Mäßigung auf. „Wir appellieren an die FPÖ, haltlose Unterstellungen und Diffamierungen zu beenden und zu einer sachlichen Debatte im Wahlkampf zurückzukehren."

Wie hässlich der Wahlkampf inzwischen geworden ist, zeigen die Vorfälle der letzten Tage. So wurden zahlreiche Plakate des Hofer-Gegners zerstört und gar ein Wahlkampfauto beschmiert. – mehr dazu hier.

Das Team von Alexander Van der Bellen hält solche Ausschreitungen auf beiden Seiten für nicht angemessen. „Das ist genau der Stil, den die Österreicherinnen und Österreicher nicht mehr wollen und der gerade in einem Bundespräsidentenwahlkampf nicht angebracht ist“, heißt es.

Alexander Van der Bellen Auto
© Team Van der Bellen

Der beschmierte Bus des Wahlkampfteams von Van der Bellen.

FPÖ unwissentlich in ähnlichen Fall verwickelt gewesen

Der FPÖ dürften solche Vorwürfe allerdings bekannt vorkommen. Im Mai 2016 geriet die Hofer-Kampagne in ein ähnliches Kreuzfeuer der Kritik, wenn auch unwissentlich. Damals wurde bekannt, dass die Plakate des blauen Kandidaten Norbert Hofer in Bosnien gedruckt wurden. Die beauftragte Wiener Firma habe einem Subunternehmen im Ausland den Druck anvertraut. Die FPÖ wusste davon nichts, obwohl in den Verträgen scheinbar festgehalten wurde, dass ein österreichisches Unternehmen den Zuschlag erhalten solle.

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