Über Nacht könnten Plätze für 13.000 Menschen in Privatquartieren wegfallen.
Die Asylpläne der schwarz-blauen Koalitionsverhandler könnten weitreichende Folgen für Wien haben. In der Stadt sind von 19.000 Menschen in Grundversorgung 13.000 in privaten Quartieren untergebracht.
Schwarz-Blau streicht die Privatquartiere
Analysiere man die Pläne, ergebe sich für Wien das Aus für diese zwei Drittel der bestehenden Plätze für Asylwerber und subsidiär Schutzberechtigte, sagt Faika El-Nagashi, Integrationssprecherin der Wiener Grünen: "Sollte Schwarz-Blau Privatquartiere verunmöglichen, wäre das nicht nur unwirtschaftlich und integrationsfeindlich, sondern auch ein weiterer Angriff auf Wien."
Teurer als bisher. Das Modell wäre noch dazu teurer als die bisherige Lösung: Ein privat untergebrachter Flüchtling erhält pro Monat 215 € Verpflegungsgeld und 150 € Mietzuschuss, in manchen Bundesländern noch weniger. Die Kosten in einem organisierten Quartier betragen etwa 630 € pro Monat - fast das Doppelte.
Flüchtlingsbeauftragter Peter Hacker ist verwundert. Erst müsse der Bund den Staatsvertrag mit Wien ändern: "Aber wir stimmen sicher nicht zu, dass in Wien wieder Flüchtlings-Massenquartiere entstehen."
Eine einseitige Kündigung sei nach 1,5 Jahren wirksam. Und dann müsse statt Wien der Bund selbst die Quartiere organisieren und finanzieren - was Anfang der 2000er-Jahre zum Totalchaos und extrem hoher Kriminalität geführt habe. Dann drohe eine neue Explosion der Kriminalität und genau jene Massenquartiere, gegen die die FPÖ 2015 demonstrierte ...