So erlebte ÖSTERREICH-Reporterin Isabelle Daniel die Wahl in Paris.
Fast flehentlich titelten Lokalzeitungen am Sonntag mit „Wähler an die Urnen“ – in panischer Angst vor einer fatal geringen Wahlbeteiligung. Denn die Polit(iker)-Verdossenheit ist in Frankreich allgegenwärtig.
Dieses Fiasko blieb aus.
Der erste Wahlgang um Frankreichs Präsidentenwahl war dennoch ein Weckruf für die Demokratie: Radikale Parolen von rechts – „Ausländer raus“ (Le Pen) – und von links – „Alle Banken verstaatlichen“ (Mélenchon) – haben gemeinsam die meisten Wähler angesprochen. Die Menschen von Paris bis Marseilles haben schlicht Angst. Vor der größten Wirtschaftskrise seit den 1930er-Jahren, vor wachsender Arbeitslosigkeit und vor einer Jugend ohne Zukunft.
Gefahr von rechts.
Frankreichs Präsident Nicolas Sarkozy wird als abgehoben und ignorant erlebt. „Er hat sich null um uns gekümmert“, konnte man immer wieder in Paris vernehmen. Da hört man eben eher auf die einfachen (und falschen) Antworten der Radikalen.
Sollte François Hollande nach der Stichwahl am 6. Mai tatsächlich Frankreichs neuer Präsident werden, muss er seinen Wahlspruch – „Das Schicksal verändern“ – tatsächlich mit Leben erfüllen. Ansonsten werden sich die Radikalen das nächste Mal nicht mehr nur um Platz drei matchen...
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