Interview mit FPÖ-Vize

Hofer: "Ja, wir wollen in die Regierung"

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Am Samstag feierte die FPÖ Wahlkampfstart. Hofer sprach mit ­ÖSTERREICH über seine Pläne.

Laut wie immer startete die FPÖ am Samstag offiziell in ihren Wahlkampf. Die Megaparty ging im oberösterreichischen Wels, einer blauen Hochburg, über die Bühne. Neben Parteichef Heinz-Christian Strache wurde auch Norbert Hofer bejubelt. Er ist Teil der neuen FPÖ-Doppelspitze. Das Interview:

ÖSTERREICH: Sie präsentierten das Wahlprogramm und sagten, man müsse Flüchtlinge nicht ­integrieren, weil Asyl ohnehin nur Schutz auf Zeit ist. Wollen Sie Syrer nach Hause schicken?

Norbert Hofer: Man kann hier keine Gruppe nennen, weil das Asylrecht ja immer auf die individuelle Verfolgung abzielt. Es hindert ja außerdem die Flüchtlinge niemand, sich ­ordentlich zu integrieren. Als mein Großvater in die USA ging, hat ihm auch keiner einen Wertekurs bezahlt.

ÖSTERREICH: Wann sollten die Asylwerber wieder ihr Asylrecht verlieren?

Hofer: Meiner Meinung nach sollte man alle sechs Monate überprüfen, ob der oder die Betreffende nicht schon zurückkehren kann.

ÖSTERREICH: Sie haben das FP-Programm präsentiert. Kern witzelte, er wisse nicht, ob die FPÖ von der ÖVP oder Kurz bei Ihnen abgeschrieben hat. Sie werden sagen, Kurz war’s …

Hofer: Das ist ja eindeutig!

ÖSTERREICH: Wären dann ­Koalitionsverhandlungen mit der ÖVP nicht leichter?

Hofer: Mit der ÖVP ist es oft leichter, sich zu einigen. In vielen Fällen hält die Vereinbarung aber nicht. Mit der SPÖ ist eine Einigung schwieriger. Aber wenn man sich geeinigt hat, dann hält das.

ÖSTERREICH: Also alles offen?

Hofer: Ja, aber vielleicht ­versuchen die beiden ja auch einen Neustart. Ich denke da an die forschen Annäherungsversuche Doskozils in Richtung ÖVP.

ÖSTERREICH: Kanzler oder ­Vizekanzler Hofer – ein Thema?

Hofer: Nein, Heinz-Christian Strache wird die höchste Funktion der FPÖ in der Regierung einnehmen. Das ist klar. Vize ist nicht in meiner Lebensplanung. Entweder ich bewerbe mich nochmals für einen Platz im Parlamentspräsidium, oder es wird ein Regierungsamt.

ÖSTERREICH: Wäre der Außenminister etwas für Sie?

Hofer: Das ist ein Bereich, der mich interessiert. Das Zweite wäre die Infrastruktur.

ÖSTERREICH: Die FPÖ ist schon sehr daran interessiert, zu regieren?

Hofer: Ja. Denn wenn wir noch einmal fünf Jahre so weitermachen, steht Österreich noch schlech­ter da.
G. Schröder

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